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Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann: „Die Windkraft ist mit Recht ein heißes Thema für die Menschen hier.“

28.10.2018Aktuelles
Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann: „Die Windkraft ist mit Recht ein heißes Thema für die Menschen hier.“

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann. Fotos: eidermedia/Henze

Das Jahr 2018 geht dem Ende entgegen. Auch Sehestedt erlebte einen heißen Sommer, dem möglicherweise ein stürmischer Herbst folgen könnte. Gelegenheit mit Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann über das laufende Jahr und über die Zukunft zu sprechen. Sehestedt.de-Redakteur Wolfgang Henze traf sich mit dem Bürgermeister im KanalTreff zum Interview.

 

Was gibt´s Neues in Sehestedt?
Na ja, Hauptthemen sind im Moment Windkraft und Abwasser. Aber auch der Radweg an der Landesstraße, der Umbau der Mehrzweckhalle und die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs beschäftigen Einwohner und Gemeindevertreter.

 

Was ist los mit der Windkraft?
Die Windkraft ist mit Recht ein heißes Thema für die Menschen hier. Wir prüfen gerade den Sachverhalt, denn die Teilfortschreibung des Landesentwicklungplans 2010 und die Aufstellung von Regionalplänen könnte auch die Ausweisung einer weiteren Fläche für Windenergie auf Gemeindegebiet bedeuten. Am 6., 8. und 22. November werden wir auf der öffentlichen Bauausschusssitzung, der Einwohnerversammlung und der öffentlichen Sitzung der Gemeindevertretung darüber sprechen und den Sachstand vorstellen. Die Gemeindevertretung nimmt die Sorgen der Bürger jedenfalls sehr ernst.

 

Welche Situation könnte entstehen?
Möglicherweise könnten auf Gemeindegebiet neue Windkraftanlagen in nord-östlicher Richtung gebaut werden. Die Gemeinde hätte letztlich auch nur sehr eingeschränkte Einspruchsmöglichkeiten dagegen, weil Planung und Realisierung Landesangelegenheiten sind. Die Bürger können sich jedenfalls auf eine offene und ehrliche Diskussion verlassen.

 

Was bereitet dem Abwasser in Sehestedt Probleme?
Von den Hausanschlüssen werden Abfälle eingeleitet mit denen das System nicht fertig wird. Das fängt bei Wattestäbchen an, geht über Windeln, Feuchttücher bis hin zu ausgewachsenen Textilien wie Handtücher oder Hemden. Das alles setzt sich in Rohren und Pumpen fest und schon ist das Problem da. Im Moment müssen wir neue Pumpen für 12.000 Euro beschaffen. Die Kosten müssen schließlich auf alle Hausanschlüsse umgelegt werden. Wenn jeder nur das einleiten würde, was für dieses Abwassersystem vorgesehen und in der Satzung beschrieben ist, dann würden weder diese Probleme noch die Kosten entstehen.

 

Am 8. November ist Einwohnerversammlung. Welche Themen erwarten Sie dort vor allem?
Das Hauptthema wird die Situation im Zusammenhang mit der Windenergie sein. Es wird aber sicherlich auch etliche erfreuliche Punkte geben. Die Tourismussaison war phantastisch, dazu hat natürlich das Wetter einiges geleistet. Das Gewerbesteueraufkommen ist unverändert hoch und bietet einiges an Möglichkeiten für die Gemeinde; Imbiss, KanalTreff und Wohnmobilstellplatz laufen gut, da gibt es nichts zu klagen, sieht man von der Parkplatzsituation und manchem Ärger an der Fähre besonders in der Hochsaison und an den Wochenenden mal ab.

 

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann (links) traf sich im KanalTreff mit sehestedt.de-Redakteur Wolfgang Henze.

Parkplätze, ein gutes Stichwort. Da wird Sehestedt doch vom Erfolg der eigenen Infrastrukturmaßnahmen quasi überrollt. Was soll geschehen?
Die Gemeinde verhandelt gegenwärtig über den Ankauf zusätzlicher Flächen, um die als Parkplätze zu nutzen. Die Situation ist ja zunehmend unerträglich, bis hin dass selbst Rettungswege zugeparkt werden. Wie auch immer, zusätzliche Parkplätze müssen und werden entstehen und ab Januar wird es auch eine regelmäßige Überwachung des ruhenden Verkehrs geben, natürlich im Übertretungsfall flankiert mit angemessenen Bußgeldern.

Recht herzlichen Dank für das Gespräch