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Erfolg: Hüttener Berge auf der „Grünen Woche“

08.03.2016Aktuelles
Erfolg: Hüttener Berge auf der „Grünen Woche“

Landwirtschaftsminister Robert Habeck besucht die AktivRegion "Hügelland am Ostseestrand" auf der Internationalen Grünen Woche. Fotos: Henze

Berlin (whe) – Unter dem Motto „Erleben – Entdecken – Genießen“ beteiligt sich die AktivRegion Hügelland am Ostseestrand bereits zum zweiten Mal an der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin. An einem zentralen Ort mitten in der Schleswig-Holstein Halle präsentieren sich etliche Akteure aus den Hüttener Bergen mit Informationen oder Produkten. Vorbereitet und organisiert wurde die Beteiligung der AktivRegion durch Dr. Juliane Rumpf, Vorstandsmitglied und engagierte Politikerin aus Sehestedt.

Die „grüne“ Leitmesse in Berlin ist ein Ort erster Wahl zur Darstellung der Hüttener Berge mit ihren ländlichen Vorzügen und innovativen Projekten zur Zukunftsgestaltung. Insbesondere mit dieser beschäftigt sich auch die Akademie für Ländliche Räume aus Flintbek und die Agarsoziale Gesellschaft, Göttingen, in deren Vorständen sich Hermann-Josef Thoben aus Felm engagiert, der zuvor im schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in verantwortlicher Position für EU-Förderprojekte und die ländliche Entwicklung verantwortlich war.

Vor allen Dingen bunt ist die Schleswig-Holstein-Halle auf der IGW in Berlin. Eine Vielzahl von heimischen Betrieben haben dort ihre Stände aufgebaut und bieten ihre Produkte an. Das beginnt bei Schleswig-Holstein- oder Friesentorten des Stadtcafés in Marne, über Spezialitäten aus dem Bereich der Käsestraße im nördlichsten Bundesland über viele touristische Angebote wie der Urlaub auf dem Bauernhof oder Heuherberge Naeve in Sehestedt bis hin zur Bonbonkocherei Hinrichs aus Eckernförde. Die Bonbonkocherei wird im April zehn Jahre alt. Heike Herbst und Hermann Hinrichs haben die aus purer Leidenschaft aufgebaut und haben großen Erfolg mit ihren süßen Produkten. Einige Jahre älter ist bereits die Heuherberge in Sehestedt. Familie Naeve bietet in ihrem Betrieb bereits seit 1989 Zimmer an, vier Jahre später konnten sich Gäste dort erstmals ins Heu legen zur Übernachtung.

Und qualifizierte Informationen über Land und Leute in den Hüttener Bergen gibt es ebenfalls. Da ist nicht nur der Stand der AktivRegion Hügelland am Ostseestrand, vielmehr wird auch auf der Küchen-Showbühne nicht nur schmackhaft gekocht, sondern ebenfalls auch ordentlich geschnackt. Genau, regelmäßig spricht beispielweise Hans-Claus Schnack zu und mit den Gästen in der Halle. Schnack ist Vorsitzender des Naturparks Hüttener Berge, der inzwischen zu einem der besonders attraktiven Anziehungspunkte der Region geworden ist. Dirk und Sohn Sören Naeve sind begeistert von der touristischen Entwicklung in ihrem Heimatort. „Das kleine Sehestedt hat inzwischen einen großen Ruf“, sind die Beiden sicher. Sie haben auf der Messe sogar extra Apfelstuten für Landwirtschaftsminister Robert Habeck gebacken, denn der sei ja als Vegetarier bekannt. Die Äpfel, soviel sei noch verraten, stammen übrigens aus dem Privat-Garten der Sehestedterin Gunda Mutzek.

Stefan Borgmann von der Tourismusgesellschaft Eckernförder Bucht hält die Grüne Woche für eine gelungene Kombination aus Gästebetreuung und Netzwerkmöglichkeiten. „Jeder hat Zeit, denn die eigenen Schreibtische sind fern,“ so Borgmann. Beeindruckt vom Messeerfolg der AktivRegion ist auch deren Vorstandsmitglied Andreas Betz, im Hauptberuf Chef im Amt Hüttener Berge und daher der Region gleich doppelt verbunden. „Ich bin total überwältigt“, sagt der Amtsdirektor, „wie gut unsere Region hier doch wahrgenommen wird.“ Das Preisausschreiben käme gut an und die Broschüren über die Wanderwege gingen weg wie warme Semmeln, so Betz weiter. Andreas Betz kann mit einigem Stolz auch den Zukunftsbericht der Hüttener Berge unter dem Arm tragen. „Finanzkraft und die Einwohnerzahl im Amtsbereich steigen, wir können sehr optimistisch in die Zukunft schauen.“ Besonders angetan ist er auch vom ehrenamtlichen Engagement der Bürger in Hüttener Bergen. „Darum steht es besonders gut, und wir benötigen die engagierte Mitarbeit unser Bürger auch an allen Ecken und Enden.“

Während in der Schleswig-Holstein-Halle der Besuch von Landwirtschaftsminister Robert Habeck vorbereitet wurde, wurde im Rahmen der Landschau mit dem Thema „Lust aufs Land – gemeinsam für die ländlichen Räume – eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Mehr Mut zu Bildungsexperimenten“ eröffnet. Dazu traten auf dem Podium Klixbülls Bürgermeister Werner Schweizer, Franziska Trautmann von der Stiftung Louisenlund, Bad Bramstedts Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach und Hermann-Josef Thoben, Präsident der Akademie für ländliche Räume und Vorstandsmitglied der Agrarsozialen Gesellschaft und des Schleswig-holsteinischen Heimatbundes an. Als einhelliges Ergebnis der Diskussion kann gelten, dass es zukünftig vor allem auf die Vernetzung aller Bildungsangebote in den Regionen ankäme. „Unabhängig davon, wer hinter dem jeweiligen Bildungsangebot als Träger steht.“ In Bad Bramstedt sei das bereits ein gutes Stück weit gelungen betonte Bürgermeister Kütbach, während Werner Schweizer aus Klixbüll betonte, dass er vor allem froh sei, eine eigene Schule im Ort zu haben. „Bei 950 Einwohnern und 105 Schülern ist das schon eine Leistung.“ Die Stiftung Louisenlund hat ihr schulisches Angebot am Ufer der Schlei in den letzten Jahren ebenfalls erheblich erweitert, wie Franziska Trautmann betonte. Hermann-Josef Thoben sieht die Regionen in Schleswig-Holstein auch in Sachen Bildungsangebot auf einen guten Weg. Und Bildung sei letztlich die Quelle jedweden gesellschaftlichen Fortschritts.

„Der Minister kommt“, ein vielstimmiger Ruf schallt durch die Halle 22A. Robert Habeck hat schon ein ordentliches Programm abgeleistet, zwei Demos in Berlin forderten Anwesenheit und Beteiligung. Da wird der Rundgang durch die Schleswig-Holstein-Halle auf der IGW doch eher zum Bummel. Aber Habeck macht es sich nicht leicht. Er zapft Bier, backt Crepe, bereitet Torte vor, verteilt Eisportionen und nimmt sich vor allem Zeit für Gespräche mit den Akteuren vor Ort. Es bleibt festzustellen, dass er bei keiner dieser Herausforderungen so richtig untalentiert wirkt.