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Ausgebrannt: Schnelle Hilfe für Sehestedter Familie

06.03.2022Aktuelles
Ausgebrannt: Schnelle Hilfe für Sehestedter Familie

Sie haben alles verloren: Das Haus samt Kleidung, Möbeln, Erinnerungsstücken. Doch im Gegensatz zu den Menschen aus den Kriegsgebieten der Ukraine, die sich jetzt auf der Flucht befinden, ist Birte und Frank Kaltenbach mit ihren Kindern Celina und Maurice etwas Wichtiges geblieben. Ihre Heimat und ihre Freunde. Das Haus ist unbewohnbar, doch Dirk Naeve hat ihnen sofort ein Ferienhaus zur Verfügung gestellt. Freunde, Vereinsmitglieder und viele Sehestedter haben spontan gespendet. Eine Welle der Hilfsbereitschaft, von der Birte sagt: „Es rührt uns zu Tränen“. (Link)

Zu den ersten Helfern gehörte Robert Pöhls. Er ist im Vorstand vom Jugendförderverein und Angelverein „Hol rut“ und rief bereits am Tag nach dem Brand zu Spenden auf. (Link)

Eine stattliche Summe kam zusammen, die „Kanalwichtel“ des Kindergartens malten ein fröhliches Bild und beides konnte der Sehestedter Familie schon nach wenigen Tagen überreicht werden.

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann hatte seine Bürgersprechstunde am Montag nach dem Brand ausgedehnt und Spenden gesammelt – in bar. Dabei kam eine „sehr schöne Summe“ zusammen, so Jürgens-Wichmann, der keinen konkreten Betrag nennen möchte.

Spendenbrief

Zur Unterstützung der Brandopfer hatten sogar Kinder ihren Spartopf geleert, zeigt sich der Bürgermeister gerührt. „Es ist fantastisch, was die Sehestedter Bevölkerung geleistet hat“, freut er sich. Der Schützenverein beteiligte sich, die Wählergemeinschaft und auch die Kirchenkollekte floss in die Summe mit ein. Mehr als 100 Personen waren gekommen, um „in bar und ganz unkompliziert“ ihren Beitrag zur Unterstützung zu leisten. „Ich bedanke mich bei allen Sehestedter Bürgern“, würdigte der Bürgermeister das Engagement.

Der Brand im Eiderblick hat weite Kreise gezogen. Nicht nur die regionale Presse berichtete, sondern durch eine Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa) wurde die Nachricht auch in der Süddeutschen Zeitung, der Welt, auf stern.de, zeit.de und zahlreichen anderen Portalen verbreitet. Das Feuerwehrportal fireworld.at berichtete ebenfalls (Link)

Das Haus im Eiderblick wurde im Jahre 2000 gebaut, damals das erste Haus in dem Neubaugebiet, berichtet Birte. Die Kinder Celina (18) und Maurice (14) sind dort geboren und aufgewachsen. Jetzt ist das Grundstück abgesperrt. „Das Gebäude ist nicht mehr zu retten“, so Frank. Das hätte ihnen ein Gutachter der Kripo erklärt. Wahrscheinlich muss sogar der Boden ausgetauscht werden.

Kachel am Haus

Für den Familienvater gibt es viel zu tun. Versicherungen müssen angeschrieben werden, Dokumente wieder beschafft werden. Manchmal sind es auch Kleinigkeiten, die ganz selbstverständlich waren und die jetzt fehlen. Einen Vorteil kann das Internet bieten. Birte hatte etliche Daten in der Cloud gesichert und konnte sie über ein neues Tablet schnell wieder aktivieren.

Celina und Maurice gehen wieder zur Schule. Vor der 18-jährigen der Heinrich-Heine-Schule in Büdelsdorf stehen große Herausforderungen, denn sie wird in den kommenden Monaten ihr Abitur ablegen. Und das, obwohl Schulbücher und Lernunterlagen ein Raub der Flammen wurden. Doch die junge Frau besitzt Kampfgeist, ist sie doch Fußballerin bei der Spielgemeinschaft Sehestedt-Wittensee. Ihre Mitspielerinnen haben über Instagram eine Spendenaktion organisiert und für Sonnabend, 12. März, ein Spendenturnier der in der Wulfsteerthalle in Eckernförde (12 Uhr).

Die Familie aus Sehestedt ist nicht allein. Und so sagt Birte auch in ihrem Dankesschreiben: „Ihr stärkt uns mit eurer Unterstützung den Rücken und gebt uns Kraft für alles, was noch vor uns liegt“. Sabine Sopha