„Die Kirche ist ja so voll wie sonst nur zu Weihnachten.“ Die Worte der Besucherin machten deutlich, dass das Konzert am Sonnabend Nachmittag mit dem Vokalensemble „Eight Voices“ zahlreiche Zuhörer angezogen hatte. Auf der Parkfläche war kein Stellplatz mehr zu finden, die Straßenränder zugestellt. Und in St. Peter und Paul hatten sogar auf der Empore Gäste Platz genommen. Rund 130 Zuhörer mögen es insgesamt gewesen sein.
Zum vierten Mal gastierten die „acht Stimmen“ in Sehestedt, waren daher vielen der Besucher gut bekannt. „Eight Voices, Sehestedt und Regen gehören wohl zusammen“, witzelte Leiter Claus Merdingen. Allerdings versprach er den Zuhörern „Sonne im Herzen“. Die vier Sängerinnen und vier Sänger aus Kiel enttäuschten ihr Publikum nicht. Sie boten ein vielseitiges Programm aus Pop, Swing, Jazz und Country. Langsame Stücke wurden von rhythmischen Songs abgelöst, nachdenkliche Lieder wechselten mit welchen, deren Nonsens-Sprache viel Spaß machte.
Die Gruppe wurde vor 15 Jahren gegründet, feiert also 2017 ein kleines Jubiläum. Initiator war Claus Merdingen, der das Ensemble auch heute noch leitet, für Arrangements sorgt, am Klavier den Ton angibt und mit ausdrucksstarker Stimme begleitet. Zur abwechslungsreichen Auswahl gehörten Versionen von „In Every Heart there is a Room“ (Billy Joel), „Words“ (The Real Group) und „African Call“ (Jazzchor Freiburg). Bei „Son of a Preacher Man“ (Dusty Springfield) begeisterte Gabriela von Hanneken mit einem Solo. Auch Sabine Klöß, Susanne Rostock und Sabine von der Wehl hatten ihre Einzel-Einsätze, genau wie bei den Männern Tim Strothmann, Carsten Vollbehr und Thomas Pape.
Claus Merdingen lobte zum Schluss noch die Kirche und „ihre schöne Atmosphäre“, gestand allerdings, dass ihre „trockene Akustik“ die Sänger nicht verwöhnt. Dafür hatten die acht Vokalakrobaten das Sehestedter Publikum verwöhnt.
Für 12 Euro gab es am Ende auch eine CD zu kaufen. Wäre eine gute Sache gewesen. Denn beim Stöbern im Internet zeigte sich anschließend: So eine stimmungsvolle Mischung wie „Eight Voices“ bieten nicht viele a-capella-Gruppen. Sabine Sopha