Es ist dunkel. Es ist kalt. Da freuen wir uns über Licht und Wärme. In diesem Jahr noch mehr als sonst. In Sehestedt haben Gemeinde und Bürger dafür gesorgt, dass Lichterdekoration an öffentlichen Plätzen und in Vorgärten weihnachtliche Atmosphäre verbreiten.
Der Höhepunkt in zweifachem Sinne des Wortes ist die große Tanne am Kanal-Treff. „So einen großen Baum hatten wir noch nie“, sagt Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann und blickt bewundernd zu der 12-Meter-Tanne hoch. Sie ist eine Spende von einem Sehestedter Bürger – genauer von Dirk Metzger und Familie. Als Tochter Sol ein Jahr alt war, kauften sie einen kleinen Weihnachtsbaum mit Wurzel, erinnert er sich. „Als Weihnachten vorbei war, haben wir ihn dann eingebuddelt“, berichtet er weiter. „Und haben uns jedes Jahr gewundert, wie schnell er wächst.“ Vor kurzem ist Sol Metzger 18 Jahre alt geworden und „der Baum einfach zu groß für den Garten“, so Vater Dirk. „Wir freuen uns, die Tanne am MarkTreff zu sehen“. Und in ihrem Garten sei es jetzt wieder heller geworden, fügt er an.
Den gewaltigen Nadelbaum auszubuddeln, zu transportieren und aufzustellen war keine einfache Angelegenheit und eine Gemeinschaftsarbeit: „Öltimer“, Gemeindearbeiter und der Ahlmann-Radlader. An einem Morgen war der Trecker-Club angerückt, hatte die Tanne abgesägt und zu seinem Platz transportiert, berichtet Torsten Jürgens-Wichmann. Weil einige Zweige abgebrochen waren, wurden sie wieder befestigt und alles so gesichert, dass es auch einer steifen Brise Stand hält.
Jetzt erhellt die Riesen-Tanne jeden Abend den kleinen Dorfplatz. „So ein Baum gehört hier hin“, findet der Bürgermeister. „Gerade in dieser Zeit.“ Und auch an den beiden Fährstellen stehen wieder mit Lichtern versehene Tannen. Diese wurden von der Gemeinde gekauft und sind fester Bestandteil der Sehestedter Weihnachts-Beleuchtung.
Aber auch die Bürger tragen dazu bei, dass ihr Dorf erstrahlt. In der Hauptstraße glitzert ein Haus ein Blau-Grün-Tönen. Das Blinken der vielen Lichterketten ist schon von der L 42 aus zu sehen. Eine weihnachtliche Szenerie mit Rentier schmückt den Vorgarten ein paar Häuser weiter. Und im Kiebitzmoor wurden zwei Fahnenmasten in überdimensionale Weihnachtsbäume verwandelt. Doch auch wo weniger aufwändig geschmückt wurde, erhellen Lichter die düstere Zeit und langen Abende. Sehestedt leuchtet. Sabine Sopha