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Mit allem was rollt: Auf nach Lohmen zum Patenschafts-Jubiläum

07.08.2022Aktuelles
Mit allem was rollt: Auf nach Lohmen zum Patenschafts-Jubiläum

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann unterwegs.

Es gab etwas zu feiern. 795 Jahre Lohmen und 30 Jahre Patenschaft mit Sehestedt. Versteht sich, dass zu diesem Anlass etliche Gäste aus der Kanalgemeinde nach Mecklenburg-Vorpommern reisten. „Toll war es“, lautete anschließend das einhellige Urteil. In einem Bus und mit etlichen Traktoren – so reisten die Sehestedter in ihre Partnergemeinde. Der Trecker-Treck mit den ÖlTimern war ein besonderer Höhepunkt. Minutiös hatte der Vorsitzende Bruno Dohrn alles geplant.

Außerdem begaben sich am Sonnabend knapp 40 Sehestedter in einem Bus auf die Reise. „Außer gute Laune brauchten sie nichts mitzubringen“, erklärt Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann. Vom Imbiss gab es Verpflegung für alle („auch Kurze“, so Jürgens-Wichmann mit einem Augenzwinkern). Auch Kanalkönigin Katrin Naeve war mit von der Partie. „Ich war überrascht, dass so viele junge Leute dabei waren“, freut sich Jürgens-Wichmann.

Punkt elf Uhr erreichten die Sehestedter den Marktplatz von Lohmen. Die Sehestedter Kanalkönigin und die Lohmener Wollkönigin eröffneten die Feierlichkeiten und dann ging es Schlag auf Schlag. Auf dem Platz waren Stände mit Kunsthandwerk aufgebaut, am Nachmittag stieg eine Motor-Stunt-Show. Das Wetter war bestens, die Stimmung hervorragend. Am Abend wurde in der Festhalle eine Bilder-Show zur Partnerschaft gezeigt, anschließend ausgiebig in der Festscheune geschwoft „Es war brechend voll. Das war Spitze“, schwärmt Sehestedts Bürgermeister.

Er hatte zuvor auf der Motor-Stunt-Show großen Mut bewiesen. Gesucht wurde ein Freiwilliger, der auf einem Quad Platz nimmt, das dann akrobatisch auf den Hinterrädern unterwegs war. Die Hauptattraktion war der Sprung von einem Motorradfahrer über zwei Trecker – vier Meter in der Höhe und 28 Meter in der Breite galt es zu überwinden.

Andrang in der Festscheune.

180 Bilder ließen die 30-jährige Partnerschaft der Gemeinden Revue passieren. Gezeigt wurden sie vor geladenen Gästen in der Festhalle. Sie erinnerten daran, dass die Lohmener Line Dancer auf der Sehestedter Fähre ein Tänzchen wagten. Oder an Freundschaften wie die von Ehrenbürgermeisterin Rita Koop und ihrem Mann mit Gudrun und Hartmut Hassel aus Lohmen.

Partnerschaft Sehestedt-Lohmen: Link

In der Festhalle: Königinnen und Bürgermeister.

Die Lohmener erwiesen sich als gute Organisatoren. Ab 24 Uhr hatte Lohmens Bürgermeister Bernd Dikau einen Shuttle zu den Unterkünften organisiert. Untergebracht waren die Gäste in Ferienhäusern und im Hotel. „Die Übernachtungskosten wurden von der Gemeinde übernommen“, so Jürgens-Wichmann, der sich über die großartige Gastfreundschaft freute. Am Sonntagmorgen gab es in der Festscheune ein Frühstück für die Gäste, bevor diese zurückfuhren.

Mutiger Bürgermeister: Torsten Jürgens-Wichmann in Mikes Stuntshow. Fotos/Video: Sopha, Henze, privat

Trecker-Treck nach Lohmen und zurück

Bereits am Donnerstagmorgen waren die ÖlTimer gen Lohmen aufgebrochen. „Es war eine geile Tour bis zum Schluss. Technisch alles glatt gegangen“, schwärmt Rüdiger Sell. Allerdings gab es zwei Wermutstropfen. Und dazu zählte nicht der Regenschauer, der in Nortorf über die Traktoristen niederging. Aber die Männer waren vorbereitet, besonders jene, die auf ihrem Gefährt kein Dach über dem Kopf hatten: Schnell schlüpften sie in Regenzeug und Gummistiefel.

Präsentation der Sehestedter Traktoren.

In Krummesse machten sie bei einem Italiener Halt, ansonsten gab es einen Stopp, wenn sich ein Parkplatz dazu anbot. Ihn Lohmen wurden die Fahrer in der Jugendherberge untergebracht, direkt hinter der Festscheune. Mit ihren Traktoren waren sie eine Attraktion während der Feierlichkeiten. „Es war gut, dass wir unsere Kutsche mithatten“, erzählt Rüdiger Sell. Denn immer wieder kamen Kinder und baten „Fahrt ihr noch mal?“. Am Sonntag kutschierten sie dann Ukrainerinnen um den Lohmener See. Die Gemeinde hatte Flüchtlinge aus den umkämpften Gebieten aufgenommen.

Vor der Rückfahrt wurden die Traktoren am Lohmener Recyclinghof vollgetankt. Wieder fuhren zwei Trecker hintereinander, dazwischen gab es eine Lücke für überholende Autos. So eine Fahrt ist nicht ganz ohne. Davon konnte sich Sabine Sopha vom Sehestedter Redaktionsteam überzeugen. Eigentlich hatten sie und Wolfgang Henze die ÖlTimer begleiten wollen. Doch eine Erkrankung machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Das Video

Aber den ersten Kilometer durchs Dorf und über die Fähre nahm die Autorin hinter Gerd Thode auf dem roten Porsche-Trecker Platz. Schon der Aufstieg erfordert Gelenkigkeit. Und oben in luftiger Höhe werden Fahrer und Beifahrer ganz schön durchgeschüttelt. Auf diese Weise gut 260 Kilometer zurückzulegen, verdient Anerkennung.

Herzlicher Abschied Foto: Alexandra Koop

Auf der Rücktour kurz vor Neumünster passierte es dann. Bei einer Pause mitten im Wald klagte Bruno Dohrn über Übelkeit. Die ÖlTimer handelten sofort und riefen einen Krankenwagen. Der brachte den Patienten nach Bad Segeberg ins Krankenhaus. Herzinfarkt lautete die Diagnose. Inzwischen geht es dem Vorsitzenden der ÖlTimer wieder gut.

Bruno Dohrn ist wieder fit.

Das Fazit

Trotz dieses Zwischenfalls schwärmen die Sehestedter noch immer von den Feierlichkeiten.  „Was Lohmen da auf die Beine gestellt hat ist für uns eine Herausforderung“, sagt Torsten Jürgens-Wichmann. Denn zum 35-jährigen Bestehen der Partnerschaft in 2027 sind die Lohmener in die Kanalgemeinde eingeladen. Und dann wollen die Sehestedter beweisen, dass sie auch ein tolles Event auf die Beine stellen können.