Eigentlich konnte diese Ehrung keine echte Überraschung sein, gewirkt hat sie dennoch so. Zu Beginn der letzten Sitzung der Sehestedter Gemeindevertretung wurde Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann für 25 Jahre lange ehrenamtliche Mitarbeit im Gemeinderat geehrt. In der Tat, ein respektabler Zeitraum, dem 24 Jahre lang die Tätigkeit als erster stellvertretender Bürgermeister -mit richtig viel Arbeit- vorangestellt werden kann. „Und seitdem Rita Koop im Ruhestand ist, kannst Du Dich jetzt so richtig entfalten“, betonte Dirk Naeve, amtierender erster Stellvertreter, in seiner Laudatio. Denn, seit rund einem Jahr ist Torsten Jürgens-Wichmann Bürgermeister von Sehestedt.
Nach der Ehrung stand dann die Abarbeitung der Tagesordnung an. Der Bürgermeister berichtete über den Plan des Schulverbandes, den Bau einer neuen Grundschule in Borgstedt voranzutreiben. „Wir werden 120 Kinder in den nächsten Jahren in der Grundschule haben, deren Zukunft ist also gesichert. Erfreulich für Sehestedt ist auch, dass die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr intensiviert werden soll. Jürgens-Wichmann berichtete von einer Verdichtung der Linien-Frequenz nach Eckernförde.
Zurzeit wird in der Gemeinde ein neues Beleuchtungskonzept erstellt, um perspektivisch auf LED-Lampen umstellen zu können. Überhaupt zeigte sich der Bürgermeister erfreut über den baulichen Gesamtzustand der Gemeinde und drückte dabei insbesondere den beiden Gemeindearbeitern seinen Dank aus.
Weniger froh ist der Bürgermeister jedoch über die Schließung zum Ende dieses Monats der Praxis des Dorfarztes, umso mehr eine unmittelbare Nachfolge nicht in Sicht ist. Die Allgemeinsprechstunde soll künftig von der Praxis in Groß Wittensee geleistet werden. Kummer bereitet dem Gemeinderat auch die notwendige Abfuhr des Klärschlamms. „Die Becken sind soll“, so Rüdiger Sell vom Bauausschuss. Bürgermeister Jürgens-Wichmann machte deutlich, dass die, bedingt durch gesetzliche Auflagen für die Entsorgung, über sieben Jahre zusätzliche Kosten von 1,25 Euro pro Kubikmeter Wasser entstehen lassen, mit der Tendenz nach oben. Einstimmig konnte schließlich die Straßenausbaubeitragssatzung der Gemeinde aufgehoben werden. Das ist erfreulich für die Bürger, sicher genauso, wie die von Architekt Per Christiansen vorgestellte Vision der Erweiterung von Kindergarten, Feuerwehr und Gemeindezentrum.