Sehestedt > Aktuelles > Wenn „Boule Amis“ spielen

Wenn „Boule Amis“ spielen

11.06.2019Aktuelles
Wenn „Boule Amis“ spielen

So sehen (zweite) Sieger aus. Fotos: Sopha, Henze

 „Boule Amis“ heißt die Sehestedter Boule-Mannschaft im Buch von Arnd Rüskamp. Ein engagierter Verein, der sich bei einem Turnier mit Mannschaften der Region misst. Nach dem Buch-Vorbild hatte man nun in Sehestedt eine Veranstaltung organisiert. Seit zwei Jahren verfügt der Ort neben dem Freizeitpark über eine Boulebahn. Beim Turnier am Sonnabend Vormittag traten acht Mannschaften gegeneinander an, die sich jeweils aus Vereinen oder Organisationen des Orts rekrutierten: Die Feuerwehr gegen Senioren, Schützen gegen Frauenkreis, Gemeindevertretung gegen Whisky-Society. Auch der Sportverein und Senioren II spielten mit – letztgenannte Mannschaft erhielt tatkräftige Unterstützung durch den Autor Arnd Rüskamp.

 

Das Wetter war weit entfernt davon, südfranzösisches Flair zu verbreiten. Aber als Nordlichter setzten die Sehestedter Mützen auf und zogen Regenjacken an und ließen sich den Spaß nicht vermiesen. „Das war eine super Veranstaltung“, lobte Ilse Kelm vom Seniorenbeirat am Ende. „Man hat uns bestimmt im ganzen Dorf gehört.“

 

Los geht das fröhliche Turnier.

Die Boule-Regeln sind einfach. In diesem Fall bestand jede Mannschaft aus drei Mitgliedern. Zwei Mannschaften treten jeweils gegeneinander an. Die Kugel jener Mannschaft, die der Holzkugel (dem Schweinchen) am nächsten liegt, hat  die Runde gewonnen. Alle Mannschaften treten einmal gegeneinander an. Wenn die Kugel rollte, wurde gejohlt und angefeuert, gelacht und getrunken. Die Stimmung war bestens.

 

Monika Untermöhlen als Schiedsrichterin wachte darüber, dass die Spielregeln eingehalten wurden und traf in Zweifelsfällen mit dem Zollstock die Entscheidung, welche Kugel und welche Mannschaft gewonnen hatte. Natürlich genauestens und mit Argusaugen von Vertretern der Mannschaften überwacht.

 

Monika Utermöhlen misst: Zentimetergenau

Imbiss-Wirt Holger Petersen hatte einen kleinen Imbisswagen auf die Anhöhe gefahren und sorgte mit leckeren Frikadellen-Brötchen und frischen Erdbeer-Käse-Spießen für das leibliche Wohl. Bier und Wein waren als „Zielwasser“ begehrt, aber ebenso heißer Kaffee – denn für einen Juni-Vormittag war es kühl und außerordentlich stürmisch. Die Mannschaften und auch einige Zuschauer machten es sich auf den vier Bänken an der Bahn gemütlich. Alexandra Koop aus dem Gemeinderat verriet, dass es anstelle der beweglichen Bänke demnächst noch zwei neue, fest verankerte geben wird. „Die anderen werden von Grillplatz-Besuchern immer weggetragen und nicht wieder zurückgestellt.“ Sie sind aber so schwer, dass sie sich nur von mehreren Personen bewegen lassen – keine Chance also für einige wenige Senioren.

 

Die Senioren treffen sich nämlich regelmäßig in der Sommerpause, erklärte Monika Untermöhlen. Immer dann, wenn kein Seniorensport stattfindet, ist die Boulebahn ihr Ziel. Sie hatten damit natürlich einen Vorteil – nämlich Übung. 

 

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann hat die Wertungstafel im Griff

„Wir müssen die Feuerwehr gewinnen lassen, damit wir den Grillstand bekommen“, witzelten die Schützen, als sie zum Wurf ansetzten. Viele lockere Sprüche flogen hin und hier, während die Kugeln unermüdlich rollten. Am Ende zeigte sich dann, dass Zielvermögen sich auch beim Boule bezahlt macht. „Mit 35 Punkten liegen die Schützen auf Platz 1“, verkündete Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann, der in der Mannschaft der Gemeindevertretung mitgespielt und zugleich das Aufschreiben der Punkte übernommen hatte. Platz zwei hatte der Seniorenbeirat belegt gefolgt von der Freiwilligen Feuerwehr mit 31 Punkten. Für jede Mannschaft gab’s Plaketten. Auch für Arnd Rüskamp als Ehrenteilnehmer und auch für Holger Petersen ür den wichtigen Part der  Verpflegung.

 

Die Sieger des 2019er Sehestedter Boule-Turniers

Zitat aus dem Buch „Windstärke 10“:

„Welch ein Riesenerfolg, das Turnier. Hierzlichen Glückwunsch!“ Die Redakteurin der Landeszeitung war neben Gesche getreten. „Können wir uns auf eine Wiederholung im nächsten Jahr freuen?“ Gesche schloss den Deckel der Kasse. „Sicher“, sagte sie. „Es muss ja weitergehen.“

 

Weitergehen wird es wohl auch in der Realität. „Ich hoffe, dass wir das im nächsten Jahr wiederholen können.“ Als feste Pfingst-Veranstaltung können sich etliche das Boule-Turnier im Sehestedter Kalender vorstellen. Arnd Rüskamp versprach jedenfalls: „Ich bin dann wieder dabei.“