Landhaus: Sanierung oder Abriss und der Einwohnerschwund

Die letzte Sitzung der Gemeindevertretung im Jahr 2024 konnte Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann exakt um 19:32 Uhr am 26. November in der Heuherberge Naeve eröffnen. Ohne den Inhalten der Sitzung vorgreifen zu wollen, darf an dieser Stelle aber bereits festgehalten werden, dass sie um 21:45 Uhr beendet wurde. So steht es jedenfalls im zwölfseitigen Protokoll der Sitzung, das wie immer akribisch genau von einer Mitarbeiterin des Amtes Hüttener Berge geführt worden ist.

Nach formeller Eröffnung der Sitzung und Genehmigung der Tagesordnung ehrte Bürgermeister Jürgens-Wichmann Gemeindevertreter Rüdiger Sell nachträglich für dessen 25-jährige Tätigkeit im Gemeinderat. Sell ist seit dem 1. April 1998 Gemeindevertreter und war von 2001-2004 auch zweiter stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde. Jürgens-Wichmann dankte ihm für sein Fachwissen und die geleistete Arbeit und wies auch darauf hin, dass dies ohne Rückhalt in der Familie nicht möglich gewesen wäre.

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann ehrt Gemeindevertreter Rüder Sell (links). Foto: privat

Zu den wichtigen Punkten der Mitteilungen des Bürgermeisters gehörte in der Folge die Bekanntgabe des aktuellen Zensus. In der Gemeinde sind aktuell 51 Personen weniger gemeldet als im vorherigen Zensus, bei einer Gesamtzahl von jetzt 782 Bürgern. Dies bedeutet Nachteile für die Zuwendungen durch das Land. Dem Amt Hüttener Berge werden daher im Zeitraum 2022-2024 insgesamt 5,2 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Das Amt hat rechtlichen Beistand genommen und bereitet eine Klage gegen die Bescheide vor.

Ein weiteres Thema war der Rattenbefall in der Gemeinde. In diesem Jahr wurden die Bürger angeschrieben und auf Strafandrohungen und mögliche Verhängung von Bußgeldern hingewiesen. Es besteht eine Pflicht, jede Rattensichtung zu melden. Ehrenbürgermeisterin Rita Koop wies in der Bürgerfragestunde ergänzend darauf hin, dass sie bereits eine Anzeige aufgrund von Rattenbefall gemacht hätte. Sie betonte weiterhin, dass im ganzen Dorf Ratten wären, und diese auf der Südseite,  in der früheren Anfahrt zur Fähre, bereits tagsüber gesichtet worden seien.

Bürgermeister Jürgens-Wichmann wies im Rahmen seiner Mitteilungen darauf hin, dass die Restarbeiten am Radweg L42 laufen und dieser offiziell im Frühjahr 2025 eingeweiht werden soll.

Der Tagesordnungspunkt 9 befasste sich schließlich mit einem künftigen Anbau an das Mehrzweckgebäude (Kirchenweg 10). Beschlossen wurde, diese Angelegenheit als prioritäres Vorhaben zu benennen und den Bürgermeister zu beauftragen, Fördermittel dafür neu zu fordern.

Das ausgebrannte Landhaus im Herzen Sehestedts. Foto: Sabine Sopha

Der Tagesordnungspunkt 12a befasste sich schließlich mit der weiteren Nutzung des ausgebrannten Landhauses. Die Arbeitsgruppe schlug vor, künftig unten einen Gemeinschaftsraum einzurichten, weitere Räume sollen für Serviceleistungen wie Fußpflege, Friseur, Physiotherapie usw. genutzt werden. Das Obergeschoss soll für altengerechte Wohnungen oder für eine Wohngemeinschaft genutzt werden. Professor Pohl, der die Arbeitsergebnisse vorstellte, äußert schließlich, dass es sein persönlicher Wunsch sei, die Aussenansicht des Gebäudes zu erhalten. „Alles in Abhängigkeit davon, was baulich und finanziell möglich ist.“

Im Weiteren wurde beschlossen, eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen, um das Nutzungskonzept für das Landhaus baulich und wirtschaftlich zu prüfen, geeignete Betreibermodelle aufzuzeigen und Sanierung sowie Neubau finanziell zu vergleichen, sowie den Bürgermeister zu beauftragen, einen Förderantrag zu stellen. In der Arbeitsgruppe zum Landhaus wirken künftig Prof. Karl Heinrich Pohl, Robert Pöhls, Lucie Knudsen, die Mitglieder im Bauausschuss und Bürgermeister Jürgens-Wichmann mit.

Zum Abschluss der Sitzung dankte der Bürgermeister der Amtsverwaltung für die tolle Zusammenarbeit, auch gälte sein Dank den Mitgliedern der Gemeindevertretung, den Beiräten und Arbeitsgruppen und der Feuerwehr. Er wünschte allen Bürgern schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. whe

Leuchtende Traktoren und strahlende Kinderaugen

Die Traktorenlichterfahrt am Nikolaustag 2024 war eine Premiere und zugleich ein voller Erfolg. Neun besonders beleuchtete Traktoren aus Sehestedt und Norby, alle privat herrlich und festlich geschmückt, starteten gegen 16 Uhr und verteilten an vier Stationen im Ort mit kleinen Geschenken gefüllte Stiefel an viele Kinder.

Alle Straßen in Nord und Süd wurden unter dem Jubel der jüngsten Generation abgefahren. Gegen 16:30 Uhr trafen die Traktoren an der Heuherberge Naeve ein, eine halbe Stunde später am Schottenstein.

Dann ging es wieder rüber über den NOK, so dass gegen 17:30 Uhr der Kanalblick 4a und später der Schmiedeberg angesteuert werden konnten. Rund 40 Personen begrüßten die Traktoren an jeder Station und die Kinder nahmen fröhlich die gefüllten Stiefel entgegen.

Dort gibt es gefüllte Nikolaus-Stiefel

Großer Dank gebührt allen Beteiligten an dieser Aktion und natürlich ganz besonders auch den ÖlTimern unter Leitung von Bruno Dohrn, ohne deren Schlepper die tolle Aktion überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Eine tolle Veranstaltung, die nach Wiederholung im nächsten Jahr verlangt. whe

Bruno, Torsten und der Nikolaus

Der Gemeinde-Tannenbaum wird aufgestellt und angeleuchtet

Bereits am 29. November wurde, wie es eine gute Tradition in Sehestedt ist, der Gemeinde-Tannenbaum beim KanalTreff aufgestellt und angeleuchtet. Rund 120 Sehestedter Bürger fanden sich in diesem Jahr zum Tannenbaum-Anleuchten ein, was eine absolute tolle Beteiligung ist, wie Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann betonte. Abgegeben wurden bei der Veraanstaltung auch 45 gefüllte Nikolausstiefel, die im Rahmen des Traktorenkorsos am 6. Dezember (sehestedt.de wird darüber berichten) an die Kinder der Gemeinde übergeben werden.

Beim Tannenbaum-Anleuchten herrschte jedenfalls eine tolle Stimmung, was angesichts von Punsch, Bratwurst und Musik durch den Posaunenchor auch nicht weiter verwundern kann. whe

Sandra Willersen singt erstmals in Sehestedt

Unter dem Titel „Lichterzeit“ präsentiert Sandra Willersen erstmals in Sehestedt ihr Programm mit den schönsten Melodien der Weihnacht.

Mit ihrer warmen, nuancenreichen Stimme hat sich Sandra Willersen in den letzten Jahren in die Herzen vieler Musikfreunde gesungen.‪ Am Sonnabend, 7. Dezember 2024 um 19 Uhr gibt die Sängerin in der Kirche in Sehestedt ein besonderes Konzert zum Thema Weihnachten.

Die 43jährige Dithmarscherin präsentiert an diesem Tag ihr neues Programm. Der Großteil der Titel dürfte dem Publikum vertraut sein. Es sind sowohl amerikanische Weihnachtslieder (White Christmas, O holy night u.a.), deutsche bekannte (O du fröhliche, Leise rieselt der Schnee, Kleiner Trommeljunge), unbekannte neue und plattdeutsche Weihnachtslieder sind im Konzert zu hören, aber auch ein gemeinsames Singen mit dem Publikum darf im Programm nicht fehlen – diese Vielseitigkeit wird das Konzert abrunden. Sandra Willersens spürbare Begeisterung, nicht nur für das Publikum zu musizieren, sondern es mitzunehmen in ein Gemeinschaftsgefühl lebendiger Musikfreude, erhielt bereits bei den vergangenen zahlreichen Konzerten in der Weihnachtszeit viel Anerkennung und Applaus, so dass die Reise durch die Musik der Weihnacht auch in diesem Jahr fester Bestandteil für eine Weihnachtskonzerttour werden soll.

Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Künstlerin wird gebeten.

Ein halbes Jahrhundert der Erinnerung

Am 11. September wurde zum fünfzigsten Mal der Menschen gedacht, die im Rahmen der Nato-Übung „Bold Guard“ 1974 bei Sehestedt ums Leben gekommen sind (sehestedt.de berichtete darüber). Der diesjährige ganz besondere Jahrestag wurde daher in größerem Rahmen begangen, der bereits eine Woche vor dem Gedenktag startete, als rund 50 Gäste aus Schottland in Sehestedt anreisten.

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann erzählt ganz begeistert von diesem Besuch und der Gedenkveranstaltung, betont, dass viele der Gäste wie bereits in den Vorjahren privat in Sehestedt untergebracht worden seien. Bereits am Dienstag zuvor wurde der militärische Anteil am Gedenkstein geprobt, so dass die Feier selbst wunderbar koordiniert ablaufen konnte. „Wir konnten sogar das WSA inspirieren, den Fährverkehr für eine halbe Stunde einzustellen, damit keine vorbeifahrenden Fahrzeuge den Ablauf stören konnten“, so der Bürgermeister.

Geschenkübergabe vor der Heuherberge

Zu den Ehrengästen gehörten neben Ministerpräsident Daniel Günther und Kreispräsidentin Sabine Mues, auch Lieutenant General Andrew Harrison DSO MBE und Colonel Commandant of The Parachute Regiment. In würdigem Rahmen und mit vielen Gästen wurde die Gedenkfeier am Ehrenmal abgehalten. Eigens für dieses Jubiläum wurde von der Gemeinde ein Magazin herausgegeben, welches insbesondere die fünfzig Jahre in ihrer Bedeutung für die Menschen in Sehestedt Revue passieren lässt.

Würdige Gedenkfeier zum 50. Jahrestag des Unglücks.

Es habe überdies rund um die Gedenkfeier eine Reihe harmonischer Veranstaltungen im Ort gegeben, betont Jürgens-Wichmann besonders. „Es gebührt allen Beteiligten, Helferinnen und Helfern großer Dank für ihren Einsatz rund um diesen fünfzigsten Jahrestag“, fügt er an. whe

Ein voller Erfolg: Aktion Ferienspaß

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann bewertet die Aktion Ferienspaß einmal mehr als vollen Erfolg. „Beim Ausflug zum Hansa Park waren diesmal vierzig Teilnehmer an Bord“, so Jürgens-Wichmann. Ebenso waren die Besuche in der Tolk Schau und beim Bowling gut besetzt. Die Aktion Ferienspaß kommt eben seit Jahren immer gut bei den Kindern und Jugendlichen in Sehestedt an. Es dürfte keine Frage sein, dass es diese erfolgreiche Initiative auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden wird. whe

 

Vor fünfzig Jahren: Aber stets in Erinnerung

Captain Gerard Muir, Officer Cadet Jamie Cooper, Sergeant Richard Tomkins, Sergeant Elliot Leask, Lance Corporal Brian Bett und Private Eddie Beach – das sind die Namen der sechs Soldaten des 15th (Scottish Volunteer) Parachute Battalion, die am Abend des 11. Septembers 1974 in der Übung „Bold Guard“ bei einem unglücklichen Absprung bei Sehestedt im Nord-Ostsee-Kanal ums Leben kamen.

Dass es nicht zu weiteren Opfern kam, ist den Rettern aus Sehestedt und den Nachbarorten zu verdanken: Bürgerinnen und Bürger, Feuerwehren, Polizei und Rettungsdienste eilten zu der Unglücksstelle und zogen die entkräfteten britischen Fallschirmjäger aus dem Kanal. Die Menschen in Sehestedt haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Opfer dieses Abends nicht zu vergessen. In jedem Jahr wird deshalb in einer Gedenkfeier am Jahrestag dieser sechs Soldaten gedacht – an einem Gedenkstein mit den Namen der Verstorbenen und unter Beteiligung des betroffenen schottischen Fallschirmjägerregiments, der Angehörigen und der Retter. Auch zum 50. Jahrestag kam nun eine große und hochrangige schottische Delegation an den „Kiel Canal“ zur ökumenischen Gedenkfeier, nicht zuletzt, um sich herzlich und nachdrücklich für das großartige Engagement der Menschen in Sehestedt zu bedanken. Klaas Hartmann-Moritzen

Gerettete, Retter und Angehörige waren zahlreich zu der Feier erschienen. Fotos: Bundeswehr/Klaas Hartmann-Moritzen

Klaas Hartmann-Moritzen ist Redakteur beim Landeskommando Schleswig-Holstein der Bundeswehr in Kiel. Text und Fotos durften mit freundlicher Genehmigung des Landeskommandos und des Autoren/Fotografen der FB-Seite (Link) Bundeswehr in Schleswig-Holstein entnommen werden. Die Redaktion sehestedt.de bedankt sich herzlich dafür.

Hospiz-Hilfe: Spendenübergabe in Sehestedt

Die Stimmung war toll, aber auch überaus nachdenklich. Am 4. September konnte der diesjährige Erlös der Sehestedt Klassik, dem erfolgreichen und jetzt schon traditionellen Oldtimer-Treffen im Ort, an die Hospize von Rendsburg und Gettorf übergeben werden. 14.000 Euro waren 2024 durch die ehrenamtliche Initiative einiger Bürger der Gemeinde zusammengekommen, insgesamt wurden bisher rund 30.000 Euro den beiden Hospizen aus den Erlösen der Veranstaltungen der letzten Jahre übergeben.

Imbiss-Wirt Holger Petersen, einer der Initiatoren des Oldtimer-Treffens, sagt dazu: „Wir sind Klasse und konnten erneut beweisen, dass wir es drauf haben.“ Knapp 240 Oldtimer hatten an der diesjährigen Sehestedt Klassik teilgenommen, von der Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann sagt, dass sie auch dieses Jahr wieder großartig gewesen sei. Ohnedies, so der Bürgermeister weiter, wäre eine Veranstaltung dieser Art und Größe ohne die engagierte ehrenamtliche Mitarbeit vieler Bürger garnicht möglich.

Hospize sind Einrichtungen der Sterbebegleitung. Es sind zumeist stationäre, aber auch teilstationäre oder mobile Pflegeeinrichtungen, die nur über wenige Betten verfügen. Hospize haben es sich zur Aufgabe gemacht, unheilbar kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase im Sinne von palliativer Begleitung zu versorgen.

Kanal 75,3: Starke Stimmen in Sehestedt

Begeisterter Applaus und Rufe nach einer Zugabe erfüllten die Sehestedter Kirche nach der Aufführung eines „halben“ Musicals am 19. Juli. Claudia Piehl hatte schmissige Melodien komponiert und sie mit Texten verbunden, die zum Nachdenken anregten. Und sie versprach den Zuhörenden die Aufführung des kompletten Stücks im kommenden Winter.

Gesungen haben die Melodien die Gruppe „kanal 75,3“, das sind Frauen aus unserer Region, die Freude am gemeinsamen Singen haben. Sie trugen die Songs mit viel Schwung als Chor oder als Solistinnen vor und präsentierten dabei so manches Stimmtalent. Eine wirklich tolle Leistung von Claudia Piehl für die Komposition und das Einstudieren und von allen Sängerinnen, die nicht nur in vielen Stunden geprobt, sondern auch mit viel Mut gegen alle Aufregung gegenan gesungen und die Aufführung lebendig gestaltet haben. Das war ein großes Geschenk für unser Dorf! Wir freuen uns auf die Fortsetzung im Winter. Juliane Rumpf

kanal 75,3 direkt am NOK.

Sie sind gefragt: Was soll mit dem Landhaus geschehen?

Vor einigen Monaten hat die Gemeindevertretung entschieden, das ehemalige „Landhaus Sehestedt“ durch die Gemeinde anzukaufen. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung werden am 8. August 2024 Ideen und mögliche Nachnutzungen vorgestellt. Jeder Bürger ist gefragt, eigene Ideen und Meinungen dazu kundzutun. Dies ist bis zum 8. August 2024 über das internet unter folgender Adresse möglich: www.beteiligung.amt-huettener-berge.de