Die weltweit meistbefahrene künstliche Wasserstraße liegt nur wenige Meter vor den Parzellen des Wohnmobilparkplatzes in Sehestedt, Schleswig-Holsteins Perle am Nord-Ostsee-Kanal. Ab dem 19. Mai dürfen dort auch wieder Wohnmobile stehen, da der Platz nach Schließung wegen der Corona-Pandemie jetzt wieder geöffnet werden konnte. Wichtig ist jedoch die strikte Beachtung der dort ausgehängten und hier veröffentlichen Regeln (Link), um eine erneute Schliessung vermeiden zu können.
Unverzichtbar ist unter anderem, dass sich jeder Nutzer des Parkplatzes über die Luca-App einchecken muss. Der QR-Code dazu ist am Platz ausgehängt. Achtung: Die Luca-App lässt nur das einchecken an einem Ort zurzeit zu, dies bedeutet, dass das ebenfalls notwendige einchecken bzw. erfassen im Imbiss dann nicht über die Luca-App möglich ist, sondern nur über dort ausgelegte Listen. Lästig, ja, aber unvermeidbar.
Sehestedts KanalTreff mit Imbiss, Dorfladen und Wohnmobilparkplatz
Der Parkplatz wird täglich durch Kontrollpersonal besucht, Zuwiderhandlungen in Bezug auf die Stellplatzregeln können mit Bußgeld und/oder Platzverweis geahndet werden.
Die Weiterentwicklung ist unübersehbar. Sehestedts Maibaum steht seit 2021 in einer frischgeschweißten Halterung und ist erstmals mit zwei Wappen ausgestattet, dem der Gemeinde Sehestedt und dem des Öltimer-Traktoren-Clubs, der ohnedies großen Anteil am Erfolg des Maibaums hat.
Unter Beachtung aller Corona-Vorgaben wurde am 30. April erneut der Sehestedter Maibaum von den Gemeindearbeitern und Mitgliedern des Öltimer-Traktoren-Clubs auf dem Platz neben dem KanalTreff aufgestellt. Es war eine fröhliche Aktion, die durch zunehmende Erfahrung der Beteiligten und einigen technische Neuerungen bestach. So steht der Maibaum erstmals in einer Stahlhalterung, was die Aufstellung deutlich vereinfacht. Zum anderen wurden zwei Wappenschilder angebracht, die eine neue Tradition begründen sollen, wie Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann im Gespräch mit sehestedt.de erläutert.
Noch liegt der Maibaum.
Künftig soll sich jeder Club, Interessensgemeinschaft, Institution, Verband oder Gewerbebetrieb auf dem Maibaum verewigen können. Information dazu gibt es unmittelbar beim Bürgermeister.
Gerd Thode bohrt und schraubt.
Überaus bemerkenswert war nahezu auch die artistische Feinarbeit in schwindelnder Leiter-Höhe, um den Kranz bei aufgestelltem Baum veranlassen zu können, auch schön gerade zu hängen. Auch das von Beobachtern vielfältig kommentierte sorgfältige Anbringen der Wappen-Schilder nach Höhe und Richtung durch Maibaum-Spender Gerd Thode, erzeugte hohe Aufmerksamkeit.
Das Werk ehrt Bautrupp und Gemeinde.
Bedingt durch die Corona-Pandemie konnte leider bereits zum zweiten Mal keine Festveranstaltung rund um „den Maibaum“ organisiert werden. Allerdings hatten einmal mehr Imbiss-Chef Holger Petersen und die Gemeinde für reichlich Kaffee und Currywürste für das Aufstell-Kommando gesorgt. Alles in allem war es sehr unterhaltsam, Pandemie hin- oder her, Maibaum muss sein.
Fünfzehn Tagesordnungspunkte umfasste die Agenda der Sitzung der Gemeindevertretung vom 25. März 2021. Aus Pandemiegründen wurde diese wiederum in der Sporthalle der Gemeinde Borgstedt abgehalten. Gleich auf Top 4 benannt, gehörte die Vergabe von zwei Ehrenamtspreisen sicher zu den angenehmeren Pflichten für Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann.
Irmgard Sellmer und Markus Bökel wurden für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Bereichen der Gemeinde mit Ehrenamtspreisen ausgezeichnet. Von Bürgermeister Jürgens-Wichmann wurden ihnen jeweils eine Urkunde und Blumensträuße sowie Präsente aus diesem Anlass überreicht.
Ehrenamtspreise für Markus Böckel und Irmgard Sellmer. Foto: Koop
Der Bürgermeister informierte zu Beginn der Sitzung über die Aktivitäten in der Gemeinde seit der letzten GV am 1. Dezember 2020. Dazu gehören die durchgeführten Baumpflegemaßnahmen im Gemeindebereich genau so wie die rund einhundert Ton-Skulpturen, die aus den Händen vieler Bürger im Zusammenhang mit einem Kreiskulturprojekt entstanden sind, und wovon künftig eine Auswahl im Forstweg ausgestellt werden soll. Die AktivRegion hat inzwischen eine Zuwendung für die Weiterentwicklung des Barfußparks zugesagt. Neues Spielgerät soll ebenfalls im Freizeitpark installiert werden. Für das „Schachbrett“ im Freizeitpark wurden jetzt Figuren beschafft, was durch eine Spende möglich gemacht worden ist.
Die Baumpflege-Aktion schafft neuen Durchblick. Foto: Henze
Tagesordnungspunkt 5 befasste sich mit einer geplanten Änderung des B-Plans Nr. 2 „Alter Sportplatz“, für den Bereich nördlich der Straße Kanalblick, südlich des Arft Kamps zwischen den Grundstücken 37 und 51. Dabei geht es um die mögliche Teilung der Grundstücke, was eine zusätzlich Bebauung mit acht zusätzlichen Einfamilienhäusern möglich machen würde. Die geplante Änderung wird jetzt öffentlich ausgelegt und soll noch in diesem Jahr beschlossen werden.
Die Gemeindevertretung tagt. Foto: Koop
Beschlossen wurde ebenfalls die Vergabe neuer Löschwasserleitungen auf der Nord- und Südseite, deren Bau künftig die Sicherheit im Ort wesentlich verbessern wird.
Eine Auswahl von Ton-Skulpturen wird künftig ausgestellt, so Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann. Foto: Henze
Ein Beschluss wurde ebenfalls zum Haushaltsabschluss des Jahres 2019 gefasst.
Die Covid-Pandemie erlaubte es in diesem Jahr nicht, das traditionelle Kinderfasching in Sehestedt zu veranstalten. Der findigen Idee von Monica Metzger, Thea Maibaum und Jessica Hautt ist es jedoch zu verdanken, dass es eine spannende Alternative für das ausgefallene Fest geben konnte.
Monica Metzger -die auch den „Werbe-Clown“ gestaltet hat, vom Kindergarten Sehestedt.
Es geht um einen Malwettbewerb zum Thema Fasching, der von der Interessengemeinschaft für Kinderaktivitäten veranstaltet worden ist. Kindergarten- aber auch Schulkinder in Sehestedt konnten an diesem Wettbewerb teilnehmen, dessen Ergebnisse noch bis zum 6. März im Gemeinderaum des KanalTreffs zu besichtigen sind. Eine Jury wird dann je Kategorie, also Kindergarten- oder Schulkinder, Preise für die tollen Bilder vergeben.
Die Freiwillige Feuerwehr Sehestedt hat kürzlich ein neues Fahrzeug in Dienst gestellt. „Das ist ein Quantensprung“, freut sich Feuerwehrmann Sven Hennings, nachdem er das Löschgruppenfahrzeug (LF) 10 zur Presse-Präsentation auf den Parkplatz beim Feuerwehrgerätehaus gesteuert hat. Auch Wehrführer Christian Gothmann ist begeistert. Drei Jahre dauerten Planung, Ausschreibung und Bau. Nun müssen die Kameraden aber noch geschult werden – denn die moderne Ausstattung ist mit der alten nicht zu vergleichen, betonen die Feuerwehrmänner.
Rund 378.000 Euro hat das LF 10 gekostet. Davon hat die Gemeinde Sehestedt den Großteil gezahlt, betont Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann. 88.000 Euro betrug der Zuschuss des Kreises, den dieser aus der Feuerschutzsteuer finanzierte. Ein Preis, der astronomisch erscheint – wenn man aber bedenkt, dass für ein Wohnmobil der gehobenen Klasse 250.000 Euro zu berappen sind, wiederum nicht. Denn das neue Fahrzeug ist eine wahre Wunderkiste. „Und eine moderne und leistungsstarke Ausrüstung ist für jede Feuerwehr aus einer Vielzahl von Gründen unverzichtbar“, so der Bürgermeister.
Sven Hennings stellt das neue Fahrzeug vor.
Eine herausragende Neuerung sind die vier Sitze für Atemgeräte-Träger, die es möglich machen, die Ausrüstung bereits während der Fahrt anzulegen, betont Oberbrandmeister Gothmann. Insgesamt finden zehn Kameraden Platz im neuen LF 10. „Großvolumige Sitzkästen mit ergonomisch geformten Einzelsitzschalen, in die Decke integrierte Haltegriffe, Pressluftatmerhalterungen in und entgegen der Fahrtrichtung“ – so liest sich das in der Beschreibung der Schlingmann GmbH & Co. KG, die das Fahrzeug gebaut hat. Ein Dreier-Team der Wehr ist zu einer Messe gefahren und hat sich etliche Modelle angeschaut, hat Fahrzeuge bei anderen Wehren getestet, bevor sie sich für dieses Modell entschieden.
Ein Sitzplatz für einen Atemgeräte-Träger.
Die Atemgeräte sind in der Mannschaftskabine installiert, die Männer können Platz nehmen und die Ausrüstung bereits während der Fahrt zum Einsatzort anlegen – „das spart Zeit“, so die Wehrmänner. Zirka 15 Kilo wiegt die Ausrüstung. Sven Hennings deutet auf einen Knopf, der an die Halteknöpfe in Linienbussen erinnert und grinst. „Nein, nein, der ist natürlich nicht dafür da, um einen Haltewunsch zu äußern.“ Er dient dazu, um die Atemschutzausrüstung vom Fahrzeug zu lösen.
Die Ausrüstung
Ausziehwände und Schwenkelemente machen es möglich, an das ordentlich organisierte Innenleben zu gelangen. Sven Hennings öffnet einen der Rollläden auf der Fahrerseite. Zum Vorschein kommen sauber verschnürte Holzstapel. Ein „Baukasten für Erwachsene“ witzelt er, deren Teile an Legosteine erinnern: Das „StarPack“ lässt sich auseinandernehmen und unterschiedlich wieder zusammensetzen. Es sind Unterbaublöcke zum Sichern von Lasten, „zum Beispiel, wenn wir ein Unfallauto so sichern müssen, dass es nicht kippt, wenn die Rettungskräfte Insassen bergen“, erläutert Sven Hennings. Auf dem alten Fahrzeug aus dem Jahre 1982 sind diese Hilfsmittel noch im Eigenbau entstanden.
Wichtige „Bauklötze“.
Die Blöcke sind nur ein kleines Detail des hochtechnisierten Fahrzeugs, dessen Gerippe aus rostfreiem Edelstahl geschweißt wurde. So hat es einen einen 3.000 Liter fassenden Löschwassertank. „An vielen Stellen des Dorfes müssten wir im Einsatzfall Wasser aus dem Nord-Ostsee-Kanal pumpen. Jetzt können wir viel schneller einen ersten Löschangriff starten“, machte der Wehrführer Christian Gothmann deutlich. Das Vorgängerfahrzeug verfügte gar über keinerlei Wasservorräte. Hydraulisches Rettungsgerät und ein akkubetriebener Trennschleifer gehören ebenso zur Ausrüstung. Dazu kommt diverses Handwerkszeug, das in deutlich beschrifteten Kisten lagert (unter anderem um Türen im Notfall bei der Brandbekämpfung öffnen zu können). Alles hat seinen festen Platz. Nun ist natürlich entscheidend, dass die Kameraden diese kennen und wissen, welches Gerät an Bord ist. Aber Corona macht Schulungen momentan unmöglich. Und etwas weiteres Wichtiges fehlt: der Nachwuchs. Zurzeit besteht die Freiwillige Feuerwehr von Sehestedt über 29 aktive Mitlieder. Sie benötigt dringend weitere Einsatzkräfte. Vielleicht finden sich ja Interessenten, wenn das neue Fahrzeug im Laufe des Jahres abhängig von der Corona-Lage der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Beides wäre zu wünschen.
Der Markttreff Sehestedt ist etwas Besonderes. Nicht nur, weil er in einem architektonisch ansprechenden Bau untergebracht ist. Auch seine Einrichtung ist keinesfalls Null-Acht-Fuffzehn. „Es ist das Ziel der Gemeinde, dem Laden durch bestimmte Objekte ein neues Gesicht zu geben“, erklärt Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann. Und zwar durch Objekte aus der Region. Da müssen die Gemeindevertreter nicht lange suchen. Mit Leander Bruhn gibt es einen kreativen Kopf, der als „Archivist“ aus alten Gegenständen neue „Nutzkunst“ erschafft. Aktuell sind drei außergewöhnliche Stücke aus seinem Bestand im Markttreff zu sehen.
Es sind Reste eines über 120 Jahre alten Laufbelags einer Brücke, die einst über den alten Eiderkanal bei Kluvensiek führte, die Leander Bruhn verwendet hat. Die alten Holzbohlen „habe ich mit einer Drahtbürste gesäubert, dann geschliffen und anschließend mit Hartwachsöl von den Sehestedter Naturfarben behandelt.“ Damit stammen auch die Materialien alle aus der Region.
Belag der alten Eiderkanalbrücke bei Kluvensiek
Dem Wahl-Sehestedter Leander Bruhn ist es ein Anliegen, die Gemeinde mit seiner Arbeit zu unterstützen. Die Gemeinde wiederum freut sich, dass jemand wie er den Ort belebt. „Uns wird immer geholfen“, erklärt Jürgens-Wichmann. So war es auch vor zwölf Jahren bei der Einweihung des Dorfmuseums, für das Leander Bruhn Ausstellungsstücke zur Verfügung stellte. „Jetzt wollten wir einfach mal Danke sagen“, so der Bürgermeister. Und natürlich auch die Markttreff-Besucher dafür sensibilisieren, welche besonderen Stücke sie beim Einkauf sehen.
Kunst, Andenken und Alltagsbedarf im Markttreff
Mit den Attributen „Ruhe, Kreativität, Funktion, Souveränität“ hat der Künstler den großen Tisch in der Mitte des Raumes versehen. Das Metall-Untergestell hater aus einer ehemaligen Schmiede in Osdorf gerettet. „Lebendigkeit, Standfestigkeit, Zuverlässigkeit“ bescheinigt der Künstler dem Hocker. Mit „Mehrschichtigkeit, Aufnahmevermögen, Belastbarkeit, Grazie“ charakterisiert er einen 45 Zentimeter breiten Ablage, deren Eisenbolzen aus der Konkursmasse eines Rendsburger Unternehmens, der ehemaligen Firma Dittmer, stammen.
Heimliches Auge
Das Regal hat Dellen und Löcher, ebenso der Tisch – aber gerade die machen den Charme dieser Unikate aus. Im Markttreff sind sie nicht auf den ersten Blick zu erkennen, denn maritime Deko-Artikel zieren Regal und Tisch – die auf diese Weise mehr als Deko im Markttreff sind, sondern auch Nutzgegenstände. Übrigens: Alle ausgestellten Arbeiten können käuflich erworben werden – auch die Unikate aus der Bruhn-Werkstatt.
Auch ein Treffpunkt in Sehestedt
Wer noch mehr sehen möchte: Wenn Corona es wieder erlaubt, wird am Mittwoch sowie am Wochenende die Ausstellungshalle geöffnet sein. Die ist weitaus mehr als ein Verkaufsraum – sie ist auch ein Treffpunkt zum Klönen, ein „Kommunikationspunkt“, wie Leander Bruhn es nennt. Sabine Sopha
Leander Bruhn, der Archivist : Link Heimliches Auge: Link
Öffnungszeiten Markttreff: täglich von 7 bis 11 Uhr Samstags und Sonntags von 8 bis 10.30 Uhr
Das Gebäude der früheren Landarztpraxis in Sehestedt soll verkauft werden. Dies gab dieser Tage Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann bekannt. Das Grundstück befindet sich im Besitz der Gemeinde und der Verkauf wird im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs erfolgen.
Angestrebt wird eine künftige Nutzung als barrierefreie, attraktive und generationsübergreifende Kleinwohnungen zu ortsüblichen Mietpreisen im Sinne von bezahlbarem Wohnraum. Dies soll im Rahmen einer zukunftsorientierten und flächensparenden Bauweise unter Berücksichtigung von Klimaschutz und ressourcenschonender Bauweise erfolgen.
Die Rahmenbedingungen können der Amtlichen Bekanntmachung vom 19. Januar 2021 entnommen werden, die hier über diesen Link ebenfalls abgerufen werden kann. Teilnahmeschluss ist der 22. Februar 2021.
Es ist dunkel. Es ist kalt. Da freuen wir uns über Licht und Wärme. In diesem Jahr noch mehr als sonst. In Sehestedt haben Gemeinde und Bürger dafür gesorgt, dass Lichterdekoration an öffentlichen Plätzen und in Vorgärten weihnachtliche Atmosphäre verbreiten.
Sehestedter Weihnachtsbaum beim KanalTreff. Fotos: Sabine Sopha
Der Höhepunkt in zweifachem Sinne des Wortes ist die große Tanne am Kanal-Treff. „So einen großen Baum hatten wir noch nie“, sagt Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann und blickt bewundernd zu der 12-Meter-Tanne hoch. Sie ist eine Spende von einem Sehestedter Bürger – genauer von Dirk Metzger und Familie. Als Tochter Sol ein Jahr alt war, kauften sie einen kleinen Weihnachtsbaum mit Wurzel, erinnert er sich. „Als Weihnachten vorbei war, haben wir ihn dann eingebuddelt“, berichtet er weiter. „Und haben uns jedes Jahr gewundert, wie schnell er wächst.“ Vor kurzem ist Sol Metzger 18 Jahre alt geworden und „der Baum einfach zu groß für den Garten“, so Vater Dirk. „Wir freuen uns, die Tanne am MarkTreff zu sehen“. Und in ihrem Garten sei es jetzt wieder heller geworden, fügt er an.
Weihnachts-Anker auf der Fähre
Den gewaltigen Nadelbaum auszubuddeln, zu transportieren und aufzustellen war keine einfache Angelegenheit und eine Gemeinschaftsarbeit: „Öltimer“, Gemeindearbeiter und der Ahlmann-Radlader. An einem Morgen war der Trecker-Club angerückt, hatte die Tanne abgesägt und zu seinem Platz transportiert, berichtet Torsten Jürgens-Wichmann. Weil einige Zweige abgebrochen waren, wurden sie wieder befestigt und alles so gesichert, dass es auch einer steifen Brise Stand hält.
Weihnachtliches Bild in der Hauptstraße
Jetzt erhellt die Riesen-Tanne jeden Abend den kleinen Dorfplatz. „So ein Baum gehört hier hin“, findet der Bürgermeister. „Gerade in dieser Zeit.“ Und auch an den beiden Fährstellen stehen wieder mit Lichtern versehene Tannen. Diese wurden von der Gemeinde gekauft und sind fester Bestandteil der Sehestedter Weihnachts-Beleuchtung.
Blinkendes Haus in der Hauptstraße
Aber auch die Bürger tragen dazu bei, dass ihr Dorf erstrahlt. In der Hauptstraße glitzert ein Haus ein Blau-Grün-Tönen. Das Blinken der vielen Lichterketten ist schon von der L 42 aus zu sehen. Eine weihnachtliche Szenerie mit Rentier schmückt den Vorgarten ein paar Häuser weiter. Und im Kiebitzmoor wurden zwei Fahnenmasten in überdimensionale Weihnachtsbäume verwandelt. Doch auch wo weniger aufwändig geschmückt wurde, erhellen Lichter die düstere Zeit und langen Abende. Sehestedt leuchtet. Sabine Sopha
Sechs Grad und Nieselregen – das ist wahrlich kein Wetter für einen Freiluft-Gottesdienst. Aber einige Mitglieder der Kirchengemeinde Sehestedt schreckte das nicht ab. Sie nahmen gerne das Angebot von Pastorin Johanna Zedlitz an. Unter dem Eingangsportal des Pastorats hatte sie einen kleinen Altar aufgebaut, Ehemann Jesper Zedlitz spielte das Keyboard und Küsterin Sabine Kähler notierte die Daten der Anwesenden. Es war eine kühle halbe Stunde, die aber die Herzen wärmte – und genau das war der Sinn.
In den vorangegangenen Monaten hatte Pastorin Zedlitz Gottes Wort ganz modern per Video an die Gemeindemitglieder übermittelt – mit Hilfe von Christian Kaben, dem Vorsitzenden des Kirchengemeinderats. Dieser ist jetzt erkrankt, darum war eine andere Lösung nötig. So wurde am ersten Advent der erste Freiluft-Gottesdienst gefeiert. Auch an den kommenden beiden Sonntagen ist er um 10.30 Uhr geplant.
Die Krippe
In ihrer Predigt am zweiten Advent erinnerte die Pastorin an den Heiligen Nikolaus. Und an den Sinn des Schenkens. Der besteht nämlich nicht darin, sein Tun werbewirksam zu verkünden. Die linke Hand solle nicht wissen, was die rechte Hand tut, zitierte sie aus dem Matthäus-Evangelium. „Wenn das Leid jedes Armen und Christus zeigt und die Not, die wir lindern, zur Freude wird, dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut“ sangen die Anwesenden dann.
Die Kirche ist wieder geöffnet.
Gottes Haus, die Kirche, ist jetzt auch wieder zugänglich. „Anfangs hatten wir sie geschlossen“, erzählt Johanna Zedlitz. „Aber die Nachfrage nach einem Kirchenbesuch war groß.“ Jeden Tag von 9 bis 17 Uhr können Besucher nun Zwiesprache mit Gott halten oder einfach in einem Moment der Stille die weihnachtliche Atmosphäre genießen. Der große Tannenbaum an der Kanzel, der sonst erst zum Heiligen Abend aufgebaut wird, sorgt jetzt schon für Licht im Advent. In einer Krippe liegen selbstgebastelte Papiersterne „zum Mitnehmen, zum Freuen und zum Weitergeben“ bereit – ein Hoffnungsleuchten.
Pastorin Johanna Zedlitz
Die Pastorin, zur deren Gemeinde Haby, Holtsee und Sehestedt gehören, hat außerdem die Weihnachtsgeschichte in Szene gesetzt. An den Kirchenbänken werden Bilder mit Bibelszenen zart beleuchtet. „Es sind Teile aus einem Adventskalender für Kinder“, erzählt Johanna Zedlitz. Gemeinsam mit der stellvertretenden Küsterin Tanja Tietje aus Holtsee und deren Tochter Merle haben sie die Bilder gebastelt.
Ein Gottesdienst in der Tüte.
Die Besucher erwartet vor dem Altar außerdem ein „Gottesdienst in der Tüte“ für alle, die nicht an der Freiluft-Veranstaltung teilnehmen können oder wollen. „Am Küchentisch, auf der Couch oder sonstwo“ kann man die Predigt auf Papier lesen, so Pastorin Zedlitz und es müsse auch nicht zwingend am Wochenende sein. In dieser Woche steht Maria im Mittelpunkt. Dazu gibt es zwei kleine Gaben – ein Teelicht für Wärme und Helligkeit in dunkler Zeit und einen Holzstück mit der Zeichnung eines Himmelsboten. „Möge ein Engel Sie durch die Adventszeit begleiten“, schreibt die Sehestedter Pastorin. Eine schöne Geste.
Alle Altersgruppen, alle Parteien, alle Geschlechter – die Sehestedter sind sich einig: Gewalt gegen Frauen darf nicht sein. „Weltweit ist jede dritte Frau von Gewalt betroffen“, erklärt Alexandra Koop (SPD), Vorsitzende des Kulturausschusses. In Deutschland nehme gerade während der momentanen Pandemie die häusliche Gewalt zu, erklärt sie. Darum sei die Aktion „Orange The World“ so wichtig.
Ein Mal wird im Jahr ein sichtbares Zeichen gesetzt: Orange Lichter leuchten weltweit vom 25. November bis 10. Dezember an öffentlichen Gebäuden. „Orange The World“ ist eine Aktion von UN-Woman und gehört zu der weltweiten Kampagne „16 Days of Activism Against Gender Violence“ (16 Tage mit Aktion gegen Geschlechter-Gewalt).
In Sehestedt sind die Fenster des Markt-Treffs orange beleuchtet und das orange Licht vom Kanal aus sichtbar. Denn im Kreis Rendsburg-Eckernförde gab es im vergangenen Jahr mindestens 116 Fälle von Gewalt gegen Frauen. So viele wurden von der Polizei an die Frauenberatungstelle „!Via“ übermittelt. Man kann davon ausgehen, dass die Dunkelziffer hoch ist.
„Gewalt gegen Frauen darf nicht sein“, erklärt auch Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann (CDU). Ebenso wenig wie gegen Kinder. Er zeigte vor dem Kanal-Treff Flagge mit einem orangen Schal. „Ich bin gegen jegliche Gewalt“, betonte er.
Ingeborg Freerksen-Hennigs (FWG) war mit ihrer Tochter Talea (19) erschienen. Die Schülerin hatte festgestellt, dass zahlreiche ihrer Klassenkameraden nichts von der Aktion wissen und wollte sie durch ihre Anwesenheit unterstützen. Ebenso Alt-Bürgermeisterin Rita Koop, die ihre Tochter Alexandra begleitete.
„Wer Hilfe braucht, kann sich an eine kostenlose Telefonhotline wenden“, betont Alexandra Koop. Die Nummer 0800/0116016 ist bundesweit erreichbar. Sabine Sopha
Der offizielle Gemeindekalender
Bürgerbeteiligung: Bebauungsplan Nr. 8; Wohngebiet Sehestedt-Süd
Die Sehestedter Bürger können sich über nachfolgenden Link an dem Projekt Bebauungsplan Nr. 8/Wohngebiet Sehestedt-Süd beteiligen: Link