Hotel Hüttmann: Lesekreis bespricht historischen Roman

Ein historischer Roman, der auf Amrum spielt, hat Seltenheitswert. Der Badetourismus erreichte die nordfriesische Insel einige Jahre später als Föhr, das gerade sein 100-Jahr-Jubiläum zum Bädertourismus feiert. Auf Amrum gibt es ein Hotel mit langer Tradition – das Hotel Hüttmann in Norddorf.

Seine Geschichte inspirierte Anke Petersen zu einer historischen Trilogie. Im Buch ist es die Familie Stockmann, die von Hamburg nach Amrum zieht und dort im Alten Schulhaus ein Hotel eröffnet. Die Autorin ist keine Unbekannte: Nicole Steyer hat zahlreiche historische Romane geschrieben – nur dieses Mal unter Pseudonym. Den ersten Band („Hotel Inselblick – Wolken über dem Meer“) haben die Mitglieder des Lesekreises Sehestedt in den vergangenen Wochen gelesen und werden ihn am Dienstag, 9. Juli, gemeinsam besprechen. Sie treffen sich jeden zweiten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Bürgerraum des Sehestedter Kanal-Treffs. Jeder, der mitdiskutieren oder ein lesenswertes Buch vorstellen möchte, ist herzlich willkommen. 

Sonderausstellung: Ein Dorf im Widerstand

 

Zwanzig Jahre nach dem Aus für die Hafenschlick-Deponie in  wird jetzt eine Sonderausstellung zum Thema im Dorfmuseum eröffnet.

Vor 20 Jahren kam die erlösende Nachricht: Keine Hafenschlick-Deponie in Bovenau. Von 1991 bis 1999 hatten sich Bürgerinitiativen der Region dagegen gewehrt. Hintergrund: Der Hamburger Hafen muss regelmäßig ausgebaggert werden, es wurden Entsorgungsmöglichkeiten für den Schlick gesucht. Die Hansestadt Hamburg und das Land Schleswig-Holstein vereinbarten einen Deal: Das Land nimmt den Hafenschlick, Hamburg baut eine U-Bahn bis Norderstedt.

Dass „Giftschlick“ aus dem Hamburger Hafen an der Südseite des Nord-Ostsee-Kanals auf Bovenauer Gemeindegebiet abgelagert werden sollte, stieß bei den Bewohnern der Region auf Widerstand. Denn der Schlick aus der Elbe war hochgradig belastet war. Eine Hügeldeponie in Sichtweite des Nord-Ostsee-Kanals hätte Folgen für die Umwelt und die Gesundheit der Bewohner der umliegenden Gemeinden bedeutet, so das Argument der Gegner.

In Sehestedt, Bovenau, Bredenbek, Krummwisch und Groß Königsförde wurden Bürgerinitiativen gegründet, Unterstützung gab es von zahlreichen weiteren Gemeinden. 

Bald standen überall am Straßenrand gelbe Protestschilder. „Wir haben die Fähre blockiert, Mahnwache vor dem Landeshaus gehalten und viele Aktionen organisiert“, sagt Rita Koop, damalige Sprecherin der Bürgerinititative und spätere Bürgermeisterin von Sehestedt. „Gefühlt hat das ganze Dorf an einem Strang gezogen“, erinnert sich Susanne Fedders, Vorsitzende vom Verein zur Förderung des Dorfmuseums Sehestedt.

Zahlreiche Zeitungsausschnitte erinnern an den Protest, Protokolle der BI-Sehestedt legen Zeugnis von den kreativen Aktionen ab, in Video-Interviews erinnern sich Zeitzeugen an emotionale Momente. Zur Ausstellungseröffnung werden vier damals entscheidende Akteure aus den Bürgerinitiativen anwesend sein: Jürgen Liebsch (Ex-Bürgermeister) und Johannes Jacobs (Gemeinderat) aus Bovenau, Rita Koop (Ex-Bürgermeisterin) und Heike Rullmann aus Sehestedt.

Sonderausstellung 
Eröffnung am Sonnabend, 29. Juni, 14 Uhr, Ort: Haus der Geschichte im Pastorat (Dorfmuseum), Kirchenweg 14, 24814 Sehestedt 

Allgemeine Öffnungszeiten
Sonnabend, 29. Juni bis Sonntag, 11. August, sonnabends und sonntags 14-16 Uhr oder nach telefonischer Voranmeldung unter 04357 / 457

 

 

 

Siegfried-Mutzeck-Gedächtnis-Turnier: Sehestedt gewinnt

SV-Chef Thomas Ehlers spricht von einem „Klasse-Turnier“, wenn er das Siegfried-Mutzeck-Gedächtnis-Turnier der Alt-Ligamannschaften vom 14. Juni 2019 beschreibt. Sieger wurde schließlich auch die Erste Mannschaft des SV Sehestedt, immerhin, gegen fünf andere Mannschaften aus dem regionalen Umfeld.

im Spiel

Das Siegfried-Mutzeck-Gedächtnis-Turnier wurde vor einigen Jahren begründet, nach dem Tod des Namensgebers, der zu den Urgesteinen im SV Sehestedt gehörte. Aus diesem Grund übergab auch dessen Witwe Gunda den Pokal an die Siegermannschaft.

Sechs Mannschaften nahmen insgesamt teil. Ärgerlich war nur, dass der Vorjahressieger Schacht-Audorf entschuldigungslos nicht angetreten war und selbst der Pokal erst nach Anruf herbeigeschafft worden ist.

Das Turnier lockte viele Zuschauer an.

„Egal,“ sagt Thomas Ehlers, „es war ein Klasse-Tunier, dass im nächsten Jahr erneut veranstaltet wird.“

Ergebnisliste: 1. SV Sehestedt 1, 2. Tus Felde, 3. SV Holtsee, 4. TSV Borgstedt, 5. SV Sehestedt 2, 6. EC Schinkel/Neuwittenbek

Torsten Jürgens-Wichmann: 25 Jahre Mitglied im Gemeinderat

Eigentlich konnte diese Ehrung keine echte Überraschung sein, gewirkt hat sie dennoch so. Zu Beginn der letzten Sitzung der Sehestedter Gemeindevertretung wurde Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann für 25 Jahre lange ehrenamtliche Mitarbeit im Gemeinderat geehrt. In der Tat, ein respektabler Zeitraum, dem 24 Jahre lang die Tätigkeit als erster stellvertretender Bürgermeister -mit richtig viel Arbeit- vorangestellt werden kann. „Und seitdem Rita Koop im Ruhestand ist, kannst Du Dich jetzt so richtig entfalten“, betonte Dirk Naeve, amtierender erster Stellvertreter, in seiner Laudatio. Denn, seit rund einem Jahr ist Torsten Jürgens-Wichmann Bürgermeister von Sehestedt.

Nach der Ehrung stand dann die Abarbeitung der Tagesordnung an. Der Bürgermeister berichtete über den Plan des Schulverbandes, den Bau einer neuen Grundschule in Borgstedt voranzutreiben. „Wir werden 120 Kinder in den nächsten Jahren in der Grundschule haben, deren Zukunft ist also gesichert. Erfreulich für Sehestedt ist auch, dass die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr intensiviert werden soll. Jürgens-Wichmann berichtete von einer Verdichtung der Linien-Frequenz nach Eckernförde.

Zurzeit wird in der Gemeinde ein neues Beleuchtungskonzept erstellt, um perspektivisch auf LED-Lampen umstellen zu können. Überhaupt zeigte sich der Bürgermeister erfreut über den baulichen Gesamtzustand der Gemeinde und drückte dabei insbesondere den beiden Gemeindearbeitern seinen Dank aus.

Architekt Per Christiansen stellt die Vision des neuen Gemeindezentrums vor.

Weniger froh ist der Bürgermeister jedoch über die Schließung zum Ende dieses Monats der Praxis des Dorfarztes, umso mehr eine unmittelbare Nachfolge nicht in Sicht ist. Die Allgemeinsprechstunde soll künftig von der Praxis in Groß Wittensee geleistet werden. Kummer bereitet dem Gemeinderat auch die notwendige Abfuhr des Klärschlamms. „Die Becken sind soll“, so Rüdiger Sell vom Bauausschuss. Bürgermeister Jürgens-Wichmann machte deutlich, dass die, bedingt durch gesetzliche Auflagen für die Entsorgung, über sieben Jahre zusätzliche Kosten von 1,25 Euro pro Kubikmeter Wasser entstehen lassen, mit der Tendenz nach oben.  Einstimmig konnte schließlich die Straßenausbaubeitragssatzung der Gemeinde aufgehoben werden. Das ist erfreulich für die Bürger, sicher genauso, wie die von Architekt Per Christiansen vorgestellte Vision der Erweiterung von Kindergarten, Feuerwehr und Gemeindezentrum.

Wenn „Boule Amis“ spielen

 „Boule Amis“ heißt die Sehestedter Boule-Mannschaft im Buch von Arnd Rüskamp. Ein engagierter Verein, der sich bei einem Turnier mit Mannschaften der Region misst. Nach dem Buch-Vorbild hatte man nun in Sehestedt eine Veranstaltung organisiert. Seit zwei Jahren verfügt der Ort neben dem Freizeitpark über eine Boulebahn. Beim Turnier am Sonnabend Vormittag traten acht Mannschaften gegeneinander an, die sich jeweils aus Vereinen oder Organisationen des Orts rekrutierten: Die Feuerwehr gegen Senioren, Schützen gegen Frauenkreis, Gemeindevertretung gegen Whisky-Society. Auch der Sportverein und Senioren II spielten mit – letztgenannte Mannschaft erhielt tatkräftige Unterstützung durch den Autor Arnd Rüskamp.

 

Das Wetter war weit entfernt davon, südfranzösisches Flair zu verbreiten. Aber als Nordlichter setzten die Sehestedter Mützen auf und zogen Regenjacken an und ließen sich den Spaß nicht vermiesen. „Das war eine super Veranstaltung“, lobte Ilse Kelm vom Seniorenbeirat am Ende. „Man hat uns bestimmt im ganzen Dorf gehört.“

 

Los geht das fröhliche Turnier.

Die Boule-Regeln sind einfach. In diesem Fall bestand jede Mannschaft aus drei Mitgliedern. Zwei Mannschaften treten jeweils gegeneinander an. Die Kugel jener Mannschaft, die der Holzkugel (dem Schweinchen) am nächsten liegt, hat  die Runde gewonnen. Alle Mannschaften treten einmal gegeneinander an. Wenn die Kugel rollte, wurde gejohlt und angefeuert, gelacht und getrunken. Die Stimmung war bestens.

 

Monika Untermöhlen als Schiedsrichterin wachte darüber, dass die Spielregeln eingehalten wurden und traf in Zweifelsfällen mit dem Zollstock die Entscheidung, welche Kugel und welche Mannschaft gewonnen hatte. Natürlich genauestens und mit Argusaugen von Vertretern der Mannschaften überwacht.

 

Monika Utermöhlen misst: Zentimetergenau

Imbiss-Wirt Holger Petersen hatte einen kleinen Imbisswagen auf die Anhöhe gefahren und sorgte mit leckeren Frikadellen-Brötchen und frischen Erdbeer-Käse-Spießen für das leibliche Wohl. Bier und Wein waren als „Zielwasser“ begehrt, aber ebenso heißer Kaffee – denn für einen Juni-Vormittag war es kühl und außerordentlich stürmisch. Die Mannschaften und auch einige Zuschauer machten es sich auf den vier Bänken an der Bahn gemütlich. Alexandra Koop aus dem Gemeinderat verriet, dass es anstelle der beweglichen Bänke demnächst noch zwei neue, fest verankerte geben wird. „Die anderen werden von Grillplatz-Besuchern immer weggetragen und nicht wieder zurückgestellt.“ Sie sind aber so schwer, dass sie sich nur von mehreren Personen bewegen lassen – keine Chance also für einige wenige Senioren.

 

Die Senioren treffen sich nämlich regelmäßig in der Sommerpause, erklärte Monika Untermöhlen. Immer dann, wenn kein Seniorensport stattfindet, ist die Boulebahn ihr Ziel. Sie hatten damit natürlich einen Vorteil – nämlich Übung. 

 

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann hat die Wertungstafel im Griff

„Wir müssen die Feuerwehr gewinnen lassen, damit wir den Grillstand bekommen“, witzelten die Schützen, als sie zum Wurf ansetzten. Viele lockere Sprüche flogen hin und hier, während die Kugeln unermüdlich rollten. Am Ende zeigte sich dann, dass Zielvermögen sich auch beim Boule bezahlt macht. „Mit 35 Punkten liegen die Schützen auf Platz 1“, verkündete Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann, der in der Mannschaft der Gemeindevertretung mitgespielt und zugleich das Aufschreiben der Punkte übernommen hatte. Platz zwei hatte der Seniorenbeirat belegt gefolgt von der Freiwilligen Feuerwehr mit 31 Punkten. Für jede Mannschaft gab’s Plaketten. Auch für Arnd Rüskamp als Ehrenteilnehmer und auch für Holger Petersen ür den wichtigen Part der  Verpflegung.

 

Die Sieger des 2019er Sehestedter Boule-Turniers

Zitat aus dem Buch „Windstärke 10“:

„Welch ein Riesenerfolg, das Turnier. Hierzlichen Glückwunsch!“ Die Redakteurin der Landeszeitung war neben Gesche getreten. „Können wir uns auf eine Wiederholung im nächsten Jahr freuen?“ Gesche schloss den Deckel der Kasse. „Sicher“, sagte sie. „Es muss ja weitergehen.“

 

Weitergehen wird es wohl auch in der Realität. „Ich hoffe, dass wir das im nächsten Jahr wiederholen können.“ Als feste Pfingst-Veranstaltung können sich etliche das Boule-Turnier im Sehestedter Kalender vorstellen. Arnd Rüskamp versprach jedenfalls: „Ich bin dann wieder dabei.“

Windstärke 10: Arnd Rüskamp liest

Der Fährverkehr, Kanal-Imbiss, Nutzkunst und die Boule-Bahn – zahlreiche Sehestedter Örtlichkeiten spielen in dem aktuellen Buch von Arnd Rüskamp eine Rolle. Am Freitagabend las er im Kanal-Imbiss aus „Windstärke 10“ *. Und am Tag darauf gab es ein Boule-Turnier – ähnlich wie jenes, das im Buch Erwähnung findet.

Während sich beim Turnier acht Mannschaften maßen (sehestedt.de wird darüber berichten) – trotz schlechten Wetters eine gute Beteiligung – hielt sich der Andrang bei der Lesung in Grenzen. Sehr zum Bedauern von Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann, denn es war extra eine Lautsprecheranlage installiert worden, damit auch auf der Außenterrasse mitgehört werden konnte. Arnd Rüskamp trug es mit Fassung und so kamen die Anwesenden zu einer sehr persönlichen Begegnung mit dem Autor.

Mit dem plotten (eine Handlung samt Anfang, Mitte und Schluss entwerfen) hat es Rüskamp nicht so sehr. „Sehr zum Leidwesen meines Verlages.“ Denn auf diese Weise „entstehen Geschichten, von denen ich vorher gar nicht weiß, dass es sie gibt.“ Allerdings hatte sich der Schriftsteller im Vorfeld in Sehestedt genau umgesehen. Im Windpark des Ortes wird die Leiche des Bundeswirtschaftsministers aufgefunden. Darum herrscht für HauptkommissarinMarie Geisler „Windstärke 10“ –man ist auf höchster Ebene an der Aufklärung des Falls interessiert. 

Vor der Lesung getroffen (links): Bürgermeister Thorsten Jürgens-Wichmann, Kanalkönigin Sarah Marie Lienenlüke und Autor Arnd Rüskamp.

Unter den Zuhörern war auch Kai Potratz aus der Geschäftsführung von Denker & Wulf – schließlich sieht sich Ermittlerin Marie privat mit ihrer Familie auch den Wissenspark des Unternehmens an. Kanalkönigin Sarah Marie Linenlüke war ebenso unter den Gästen wie natürlich Ex-Bürgermeisterin Rita Koop, deren toughe Art es Arnd Rüskamp angetan hat, so dass er sie zur Vorlage der Ex-Bürgermeisterin in seinem Buch gemacht hat. Dort trägt sie den Namen GescheTriebel. Einige Zuhörer vermuteten, dass der Autor dabei an die Bürgermeisterin des Nachbardorfes Haby gedacht hat. Doch das verneinte er entschieden. „Das habe ich nicht gewusst, dass es dort eine Bürgermeisterin mit diesem Vornamen gibt.“ Der Sehestedter Bürgermeister trägt im Buch den Namen Hans Truelsen.


Zitat aus dem Buch

Hans Truelsen zuckte zusammen. „Wir sind überall drin“, sagt er. „Da haben wir jahrelang Pressearbeit gemacht und auf unsere touristischen Reize hingewiesen, und jetzt auf einmal sind sie alle am Start. Mein Telefon steht kaum noch still. Interviewanfragen und so.“


Es gibt Ärger um die Einspeisevergütung aus der Windkraft. Sehestedter haben sich in einer Genossenschaft organisiert, zu deren Mitgliedern auch Hans Truelsen und Gesche Triebel sind.


Zitat aus dem Buch

Gesche schaute auf Hans Truelsen. Der riss eine Tüte Erdnüsse auf, nahm eine, kaute, legte die Landeszeitung zusammen, strich sie glatt und schüttete dann so viele Nüsse in seine linke Hand, dass einige auf den Tisch fielen. „Robert, wir müssen auch mal an uns denken. An unser Dorf. Sehestedt ist auch deine Heimat. Vergiss das nicht. Wir müssen den sozialen Frieden im Auge haben.“


Eckernförde, Schleswig,  Kiel – der aktuelle Fall ist an zahlreichen Orten der Region verortet. Rüskamp kennt sich aus. Obwohl er im Ruhrgebiet seinen Lebensmittelpunkt hat, zieht es ihn immer wieder für Wochen nach Missunde, wo er und seine Frau Claudia ein Häuschen besitzen. Von dort erkundet er die Umgebung. Sein Besuch in Sehestedt hat auch – inspiriert durch ein Foto – Eingang in das Buch gefunden. Die Passage las er als Zugabe vor, die von Maries Besuch des Imbiss’ handelt.


Zitat aus dem Buch

„Die Erwachsenen mussten auf dem Mäuerchen sitzen. Ein bisschen schade fand Marie das schon, konnte sich aber mit dem Anblick zweier Männer trösten, die eng aneinandergeschmiegt in einem der Strandkörbe saßen. De eine mit langem, lockigem Silberhaar und verwegenem Vollbart. Nicht mehr ganz jung, nicht mehr ganz drahtig, aber aus Augen schauend, die neugierig blitzen. Der andere durchaus ein gestandenes Mannsbild, sichtbar jünger, mit praktischem Kurzhaarschnitt. Marie glaubte, ihn ihm den Chef der Gastronomie wiederzuerkennen. 


Aufmerksame Zuhörer.

Die Zuhörer amüsierten sich und kauften anschließend am Büchertisch der Co’burgschen Buchhandlung aus Rendsburg etliche Exemplare des Krimis. Auch im nächsten Buch, so versprach Rüskamp, werde Sehestedt, “die Perle am Nord-Ostsee-Kanal“, wieder eine Rolle spielen. Sehestedts Ehren-Bürgermeisterin Rita Koop war jedenfalls ganz begeistert und meint:

Ehren-Bürgermeisterin Rita Koop findet „Windstärke 10“ gut

* Windstärke 10, Emons Verlag, 304 Seiten, 11.90 Eur

Dort wo der Maibaum steht

Einmal mehr war das Aufstellen des Maibaums und das darauffolgende Fest ein voller Erfolg für die Sehestedter Bürger. Bereits gegen 17 Uhr trafen die ersten Gäste ein, die sich das Aufstellen des von Gerd Thode spendierten Maibaumes nicht entgehen lassen wollten. Und dann wurde es richtig schön. Klasse Musik, ordentlich was zu essen und trinken, schöne Gespräche,  ein richtig tolles Fest eben.

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann begrüßt die Gäste

„Mörder“-Boule-Spieler gesucht: Sehestedts Bürger messen sich sportlich

Der Titel dieser Geschichte erschließt sich nicht zwangsläufig. Aber der in diesen Tagen von Schriftsteller Arnd Rüskamp veröffentlichte Krimi „Windstärke 10“ wird hoffentlich sogar deutliche Auswirkungen auf den sportlichen Ehrgeiz der Sehestedter Bürgerinnen und Bürger entfalten. Warum das?

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Der Nachwuchs vorne weg: Schietsammeln mit Lerneffekt

Nein, es war nicht lustig. Denn das Wetter meinte es nicht gut am Samstag, für den am Nachmittag der jährliche Umwelttag der Gemeinde, also das Schiet einsammeln, organisiert worden war. Erstaunlich, wie fröhlich die Teams dann aber doch in Nord- und Süd durch Straßen und am Kanal entlang zogen, um wild von Umweltfrevlern entsorgten Abfall einzusammeln und ordentlich zu entsorgen.

Erstaunlich war vor allen Dingen, wie viele Kinder und Jugendliche sich in diesem Jahr an der Aktion beteiligten. Von Kindergartenkids bis hin zur Jugendfeuerwehr war der Nachwuchs engagiert im Einsatz. Zwischen denen verloren sich die Erwachsenen deutlich in Minderzahl, was Luft nach oben schafft, und sich möglicherweise im nächsten Jahr positiv auswirkt.

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann begrüßt Schietsammler und Gäste. Foto: Henze

Aber die Kids sammelten nicht nur ambitioniert Müll ein, denn zum Abschluss der Aktion, der traditionsgemäß bei Kaffee, Kuchen und Stullen in der Mehrzweckhalle stattfindet, gab es noch eine ordentliche Portion Weiterbildung in Sachen Müllbehandlung und Abfallvermeidung.

Monica Metzger hatte mir ihrer Kindergartengruppe eine bemerkenswerte Präsentation zum Thema Umweltschutz und Abfall vorbereitet. Besonders viel Beachtung fand bei den Gästen die erschreckende Darstellung der Auswirkungen von Plastikmüll in den Weltmeeren. Da gibt es viel zu tun in den nächsten Jahren, um diesem Elend Einhalt zu gebieten.

Erzieherin Monica Metzger hatte mit ihrer Kindergartengruppe eine beeindruckende Präsentation zum Thema Müll und Umweltschutz vorbereitet. Foto: Henze

Aber auch der tägliche Umgang mit dem Haushaltsabfällen kam bei den Kindern nicht zu kurz. Engagiert und informiert legten sie den Zuhörern die notwendige Umsicht und Behandlung des täglichen Abfalls dar. Das war eine ganz starke Leistung der Kids und ein Ergebnis bester Vorschulbildung.

Unterstützung tut Not: Schietsammeln in Sehestedt

Bürgerliches Engagement beim Umwelttag ist unverzichtbar. Am Samstag, 13. April, ziehen einmal mehr Sehestedts Bürger durch die Gemeinde, um Abfall einzusammeln. Um 14 Uhr startet die Aktion an der Mehrzweckhalle und am Schottendenkmal auf der Südseite. Im Anschluss daran gibt es Kaffee und Kuchen in der Mehrzweckhalle.

Bürger gegen Hafenschlick

Vor mehr als zwanzig Jahren protestierten Bürger aus Sehestedt, Bovenau und anderen Orte gegen die Deponierung von Hafenschlick in ihrer Region. Mit Erfolg. Das Projekt wurde nicht verwirklicht.

Die BIS (Bürgerinitiative Sehestedt gegen Hamburger Hafenschlick) löste sich auf. N3 produziert 1993 einen Film mit dem Titel „Wohin mit dem Hamburger Hafenschlick“. Dieser wird am Sonntag, 7. April, um 14.30 Uhr im Pastorat Sehestedt (Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss) gezeigt. Damit eröffnet der Verein zur Förderung des Dorfmuseums Sehestedt die Saison im „Haus der Geschichte“. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, für Kaffee und Kuchen ist gesorgt.

An die Proteste gegen die Hafenschlick-Deponie können sich noch zahlreiche Zeitzeugen erinnern. In der diesjährigen Sonderausstellung wird sich das Team des Dorfmuseums mit diesem Thema beschäftigen. Wer noch Erinnerungsstücke hat (zum Beispiel Transparente) oder von seinen Erfahrungen berichten möchte, wird gebeten, sich mit der Vereinsvorsitzenden Susanne Fedders (Tel. 04357 / 1259) Kontakt aufzunehmen.