Termin: Gespräch mit der Bundeskulturstiftung

Am Sonnabend, 12. November, ist eine Delegation der Bundeskulturstiftung in Sehestedt zu Gast, die sich über die KreisKultur-Projekte informieren will. Sehestedter sind eingeladen, dazu zu stoßen und den Delegierten von ihren Erfahrungen mit den Projekten zu berichten.

Gestartet wird um 9 Uhr mit kleinen Spaziergang durch den Ort – die Mauer anschauen, den Platz besichtigen, wo die Bühne stand, wo der Ton ausgegeben wurde, wo geprobt wurde.


Musikkanal 75,3 Sehestedt: Link


Danach gibt es eine von der Bundeskulturstiftung moderierte Gesprächsrunde an einem warmen Ort in Sehestedt (bis maximal 12 Uhr). Dann können die Sehestedter und Sehestedterinnen, wie es für sie war, an beiden oder einem der Projekte teilzunehmen.

Außerdem wollen die Teilnehmenden von der Bundeskulturstiftung ein wenig von ihren Erfahrungen mit ähnlichen Projekten erzählen und in den Austausch darüber kommen, was gut funktioniert, um Kulturveranstaltungen in Dörfern zu organisieren. 

Musikkanal 75.3 Sehestedt – live im Freizeitpark

„Musikkanal 75.3 Sehestedt“ nennt sich das Projekt. Sehestedter singen für Sehestedter. Wochenlang wurde geprobt. Und am Sonnabend, 3. September, war es dann so weit: Im Freizeitpark der Gemeinde traten die Sängerinnen und Sänger auf. Sabine Sopha hat das Sehestedter Festival begleitet. Dieser Film ist dazu entstanden. Viel Spaß beim zuschauen.


Eine Bühne war aufgebaut worden, davor zahlreiche Bänke. Die Sonne strahlte und an den Spielgeräten tobten Kinder. Es herrschte Festival-Atmosphäre im Freizeitpark. Auch wenn Gerald Röhrbein einige Tage zuvor verkündet hatte: „Lampenfieber habe ich nicht“, waren die Beteiligten sicherlich aufgeregt. Bis auf einige wenige verfügten die meisten von ihnen über keine Chor-Erfahrung, ja eigentlich behauptet Alexandra Koop von sich: „Ich kann gar nicht singen.“


Probe für das Festival: Link


Doch davon hatte sich Claudia Piehl nicht abschrecken lasse. Mit Stimmtraining und konkreten Anweisungen hatte sie die Laien-Sänger auf den richtigen Weg gebracht. Vor allem: Hatte sie immer wieder motiviert.

Das Programm war bunt gemixt mit einigen anspruchsvollen Stücken, wechselte zwischen Chor-Gesang und einigen Soli. So hatte sich Wolfgang Rumpf als Solo „Suzanne“ von Leonard Cohen ausgewählt. „Ein Lied aus meiner Jugend. Und wie alle Liebeslieder wird es nicht alt“, kündigte er an.

Das Video

Von Element of Crime erklang „An Land“, ein Song, der bestens zum Land zwischen den Meeren passt und vom Chor gestisch untermalt wurde, als es hieß: „… am Fenster fliegt eine Kuh vorbei.“ Von Peter Maffay war „Ich wollte nie erwachsen sein“ im Repertoire. Und eine echte Herausforderung war „California Dreamin‘“ von den Mamas & Papas. Ein Song, den jeder kennt und im Ohr hat. Da liegt die Messlatte hoch. Da machte es nichts, wenn der eine oder andere Ton mal nicht ganz richtig saß. Das Publikum applaudierte begeistert. Hoch her ging es, als Klaus-Dieter Wehnsen erst „My Bonnie is over the ocean“ anstimmte und anschließend plattdeutschen Rock’n’Roll.


Kreiskultur: Link


Nicht fehlen durfte natürlich der Sehestedt-Song, der zuvor bei einem Kreiskultur-Projekt entstanden war. „Einzeln sind wir Töne, gemeinsam sind wir ein Lied“, konstatierte Sylvia Jelen am Ende des Auftritts. Und stellte fest: „Wir haben uns neu entdeckt, sind über uns hinausgewachsen“

Der Chor

Alexandra Koop, Rita Koop, Sylvia Jelen, Stephanie Wehnsen, Ingeborg Freerksen-Hennings, Angela Röhrbein, Gerald Röhrbein, Kerstin Flamminger, Sven Volkmann, Lea Volkmann, Marie Volkmann

Die Band

Klaus-Dieter Wehnsen (Gitarre), Wolfgang Rumpf (Gitarre), Julia Schäfer (E-Bass), Matthias Flamminger (Keyboard), Markus Zell (Schlagzeug)

Reges Kulturleben in einer kleinen Gemeinde

Sehestedt ist nicht groß. Aber durch den Nord-Ostsee-Kanal genießt es große Anziehungskraft. Außerdem sind seine Bewohner sehr kreativ und aktiv. Das schlägt sich in einem ausgesprochen regen Kulturleben nieder. Auf der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses zog dessen Vorsitzende, Alexandra Koop, eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Und gab einen Ausblick auf neue Aktivitäten.

Sehestedt.de wird in den kommenden Wochen berichten:

Sommer 2021: Kreiskultur Tonfigurenbau

18.+19. Juni 2022 : Kunst in der Alten Schule (mit Video)
3. September 2022: Kreiskultur – Festival mit der Band „75,3 Kanal Sehestedt“ (mit Video)
4. September 2022: Gedenken am Schottenstein / Schotten zum Tod von Königin Elisabeth / Bericht über die Whisky Society Sehestedt
3. Oktober 2022: Tag der Deutschen Einheit

Ausblick auf künftige Veranstaltungen:

11.11. Sehestedt-Chor im Hohen Arsenal, Rendsburg
12.11. Besichtigung der Ton-Figuren und Gespräch mit Sehestedtern durch Kulturvertreter
13.11. Volkstrauertag mit Kranzniederlegung und Gedenken
25.11. Orange Day und Tannenbaum-Anleuchten am Kanal-Treff

 

 

 

Jahreshauptversammlung des Seniorenbeirats

Wann ist man alt? Ein Teenager empfindet einen 30-Jährigen als alt. Ein 50-Jähriger einen 80-Jährigen. Es ist also relativ. Und wann ist man ein Senior? Auch das ist nirgends festgeschrieben. Laut Statistik sollen Männer und Frauen bereits ab 50 zu dieser Gruppe zählen. Gemeinhin betrachtet man Rentner als Senioren. In Sehestedt gehören Mann und Frau zehn Jahre später dazu. Ob sie nun wollen oder nicht. Denn ab dem 60. Geburtstag erhalten sie Einladungen zum Seniorenbeirat. So auch jetzt.

Am Donnerstag, 27. Oktober, sind die Sehestedter Senioren zur Jahreshauptversammlung des Gremiums eingeladen. Getagt wird von 15 bis 17 Uhr im Mehrzweckraum im Kindergarten.

Als die Schreiberin dieser Zeilen vor vier Jahren erstmals als Seniorin eingeladen wurde, war sie empört. Schließlich arbeitete sie noch im Vollzeitjob. Alt fühlte sie sich keineswegs. Es änderte aber nichts an der Tatsache, dass sie ihr letzte Lebensdrittel erreicht hatte.

Bereits im 14. Jahrhundert soll es üblich gewesen sein, Personen in dieser Phase als Senioren zu titulieren. Im 18. Jahrhundert wurden auch Familienoberhäupter oder ältere Geschäftspartner so bezeichnet – unabhängig vom Lebensalter. Schließlich kann man den Begriff auch positiv verstehen. Menschen dieser Gruppe verfügen über jede Menge Erfahrungen auf den unterschiedlichsten Gebieten.

Als kleiner Trost: Im Sport ist zählt man schon ab 40 Jahren zu den Senioren. Dafür trägt der Gesundheitsbereich der Tatsache Rechnung, dass die Menschen immer älter werden und die Regelaltersgrenze für die Rente inzwischen bei 67 Jahren liegt. Erst ab 70 Lebensjahren ist man dort ein Senior.

Doch egal. Ob 60, 70 oder älter. Aktive Sehestedter sind gefragt. Die sich mit Ideen einbringen. Für wen das noch nicht Grund genug ist, um zur Jahreshauptversammlung zu gehen: Dieter Koll aus Alt Duvenstedt hält unter dem Titel „Een Mann vun Döpr lees platt“ einen plattdeutschen Vortrag. Nicht zu vergessen: Kaffee und Kuchen werden auch serviert! Sabine Sopha

 

 

Romantika: Heute am Kanal

Nach zwei Jahren ist es endlich wieder so weit: Heute Abend (Sonnabend, 3. September 2022) findet das Lichterfest am Kanal statt. In Sehestedt gibt es ein buntes und besonderes Programm zur NOK-Romantica.

Es wird auch königlicher Besuch anwesend sein – eingeladen wurden die Wollkönigin aus Lohmen, die Rapsblütenkönigin aus Gettorf und die Kohlkönigin aus Dithmarschen. Schließlich wird eine neue Kanal-Königin gekürt.

Leuchtender Höhepunkt ist dann sicherlich die Laser-Show, die Imbiss-Wirt Holger Petersen organisiert hat. Bereit 2018 zauberten die Macher viele Sehestedt-Motive an den nächtlichen Himmel.

In und um den Imbiss herum wird auf der Nordseite viel los sein. sab

Programm

17 Uhr
Eingeläutet wird die Feier im Freizeitparkt mit dem Konzert des Projektes „Musikkanal 75.3 Sehestedt) LINK

ca. 18 Uhr
Ansprache des Bürgermeisters am Kanal-Treff

ca. 19.15 Uhr
Ernennung der Kanalkönigin durch den Bürgermeister, Wahl bzw. Ernennung der Kanalprinzessin

ab ca. 19.45 Uhr
Live-Musik der Hörbie Schmidt Band „Rocking The Blues”

Ca. 21 Uhr
Laser-Überraschungs-Show und Flammenwerfer

Premiere: Musikkanal 75.3 in Sehestedt

Sehestedter musizieren für Sehestedter. Unter diesem Motto steht das Projekt der Kreiskultur, an dem seit Februar gearbeitet wird. Mit dabei: ein elfköpfiger Chor, eine fünfköpfige Band und eine engagierte Chorleiterin. Am heutigen Sonnabend, 3. September 2022, ist nun die Premiere – um 17 Uhr im Freizeitpark. Eingängige Lieder zum Mitsingen garantiert.

Klaus-Dieter Wehnsen und Stephanie Wehnsen musizieren seit Langem. Mit 12 Jahren hat Klaus-Dieter mit dem Gitarrenspiel begonnen, später Posaune gespielt. Warum er bei dem Projekt „Musikkanal 75.3 Sehestedt“ mitmacht? „Weil ich Musiker bin“, sagt er. Ganz einfach. Stephanie hat in der Schulzeit musiziert, später Saxophon im Orchester gespielt, dann gesungen. „Eine tolle Stimme“, schwärmt Rita Koop von Stephanies Solo.

Klaus-Dieter Wehnsen. Fotos: Sopha, privat

Es wird ein buntes Programm sein, das heute im Freizeitpark erklingt. Ein Programm mit Anspruch. Nicht ganz einfach ist zum Beispiel der Rap „Am Meer“ von den Fantastischen Vier. Bei der Generalprobe am Mittwoch in der Heuherberge Naeve war Claudia Piehl zufrieden. „Großes Lob, fast auswendig!“

Stephanie Wehnsen

Auswendig singen – das ist eine große Herausforderung, so Gerald Röhrbein. Er und seine Frau Angela haben im Sehestedter Kirchenchor gesungen, bis dieser dann vor einiger Zeit aufgelöst wurde. „Lampenfieber habe ich nicht“, sagt Röhrbein. „Aber es nicht ganz einfach, weil wir auf der Bühne keinen Chorleiter haben werden.“

Die Mitglieder des Chors

Gerald Röhrbein

 Alexandra Koop, Rita Koop, Sylvia Jelen, Stephanie Wehnsen, Ingeborg Freerksen-Hennings, Angela Röhrbein, Gerald Röhrbein, Kerstin Flamminger, Sven Volkmann, Lea Volkmann, Marie Volkmann

Die Einsätze wird dann wohl Schlagzeuger Markus Zell geben. Zur Band gehören außerdem Wolfgang Rumpf (Gitarre), Matthias Flemmiger (Keyboard) und Julia Schäfer (E-Bass). „Ich habe früher in der Schul- und Uni-Band gespielt“, erzählt sie. „Seit ich in Sehestedt bin, habe ich nach einer Gelegenheit zum Musizieren gesucht und bin jetzt froh, dass es das Projekt gibt.“

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann ist ebenfalls von dem Projekt im Rahmen der Kreiskultur begeistert.

Kreiskultur: Link

Julia Schäfer

„Von Pop bis Shanty – erwartet Euch ein Potpourri verschiedenster Lieder mit bester musikalischer Begleitung“ wirbt er für den Besuch des Konzerts. Eines ist wohl sicher. Spätestens wenn der Sehestedt-Song erklingt, werden alle mitsingen: „Wir sind verbunden trotz Kanal!“ Sabine Sopha

Sehestedt-Song

Endlich wieder „Vogel“ schießen

Es war ein wunderschönes Fest. Herrlicher Sonnenschein, 71 aktive Kinder und rund 270 weitere Gäste machten das diesjährige Vogelschießen am 20. August zu einem richtig tollen Erlebnis. Viele Eltern hatten mitgeholfen, um das traditionelle Kinderfest überhaupt möglich zu machen, das von der Interessengemeinschaft für Kinderfest veranstaltet worden ist.

Der Umzug durchs Dorf

Nachdem es zwei Jahre wegen der Corona-Pandemie ausfallen beziehungsweise nur in sehr eingeschränkten Rahmen organisiert werden konnte, war es diesmal wieder rund um mit allen Spielen und Aktivitäten veranstaltet worden.

Mit dem Traktor auf die Fähre

So fand auch einmal mehr der traditionelle Umzug im gesamten Dorf statt und in sechs Gruppen wurden die Könige und Königinnen ausgespielt. Um 17 Uhr wurden schließlich die Preise vergeben, was Dank der Spenden der Sehestedter von insgesamt rund 1700 Euro richtig großzügig gemacht werden konnte. Dank gebührt daher vielen Menschen im Ort die das schöne Fest organisiert und durchgeführt haben, darunter auch viele Jugendliche, die das Kinderschminken und die Spiele unterstützt hatten.

Auf den „Vogel“ schießen
Spiele ohne Ende
Gemütlich beisammen sein

Klar dürfte sein, dass es 2023 wieder ein Kinder-Vogelschießen geben wird, so die Umstände es zulassen. whe/Redaktionelle Mitarbeit: Monica Metzger

Mit allem was rollt: Auf nach Lohmen zum Patenschafts-Jubiläum

Es gab etwas zu feiern. 795 Jahre Lohmen und 30 Jahre Patenschaft mit Sehestedt. Versteht sich, dass zu diesem Anlass etliche Gäste aus der Kanalgemeinde nach Mecklenburg-Vorpommern reisten. „Toll war es“, lautete anschließend das einhellige Urteil. In einem Bus und mit etlichen Traktoren – so reisten die Sehestedter in ihre Partnergemeinde. Der Trecker-Treck mit den ÖlTimern war ein besonderer Höhepunkt. Minutiös hatte der Vorsitzende Bruno Dohrn alles geplant.

Außerdem begaben sich am Sonnabend knapp 40 Sehestedter in einem Bus auf die Reise. „Außer gute Laune brauchten sie nichts mitzubringen“, erklärt Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann. Vom Imbiss gab es Verpflegung für alle („auch Kurze“, so Jürgens-Wichmann mit einem Augenzwinkern). Auch Kanalkönigin Katrin Naeve war mit von der Partie. „Ich war überrascht, dass so viele junge Leute dabei waren“, freut sich Jürgens-Wichmann.

Punkt elf Uhr erreichten die Sehestedter den Marktplatz von Lohmen. Die Sehestedter Kanalkönigin und die Lohmener Wollkönigin eröffneten die Feierlichkeiten und dann ging es Schlag auf Schlag. Auf dem Platz waren Stände mit Kunsthandwerk aufgebaut, am Nachmittag stieg eine Motor-Stunt-Show. Das Wetter war bestens, die Stimmung hervorragend. Am Abend wurde in der Festhalle eine Bilder-Show zur Partnerschaft gezeigt, anschließend ausgiebig in der Festscheune geschwoft „Es war brechend voll. Das war Spitze“, schwärmt Sehestedts Bürgermeister.

Er hatte zuvor auf der Motor-Stunt-Show großen Mut bewiesen. Gesucht wurde ein Freiwilliger, der auf einem Quad Platz nimmt, das dann akrobatisch auf den Hinterrädern unterwegs war. Die Hauptattraktion war der Sprung von einem Motorradfahrer über zwei Trecker – vier Meter in der Höhe und 28 Meter in der Breite galt es zu überwinden.

Andrang in der Festscheune.

180 Bilder ließen die 30-jährige Partnerschaft der Gemeinden Revue passieren. Gezeigt wurden sie vor geladenen Gästen in der Festhalle. Sie erinnerten daran, dass die Lohmener Line Dancer auf der Sehestedter Fähre ein Tänzchen wagten. Oder an Freundschaften wie die von Ehrenbürgermeisterin Rita Koop und ihrem Mann mit Gudrun und Hartmut Hassel aus Lohmen.

Partnerschaft Sehestedt-Lohmen: Link

In der Festhalle: Königinnen und Bürgermeister.

Die Lohmener erwiesen sich als gute Organisatoren. Ab 24 Uhr hatte Lohmens Bürgermeister Bernd Dikau einen Shuttle zu den Unterkünften organisiert. Untergebracht waren die Gäste in Ferienhäusern und im Hotel. „Die Übernachtungskosten wurden von der Gemeinde übernommen“, so Jürgens-Wichmann, der sich über die großartige Gastfreundschaft freute. Am Sonntagmorgen gab es in der Festscheune ein Frühstück für die Gäste, bevor diese zurückfuhren.

Mutiger Bürgermeister: Torsten Jürgens-Wichmann in Mikes Stuntshow. Fotos/Video: Sopha, Henze, privat

Trecker-Treck nach Lohmen und zurück

Bereits am Donnerstagmorgen waren die ÖlTimer gen Lohmen aufgebrochen. „Es war eine geile Tour bis zum Schluss. Technisch alles glatt gegangen“, schwärmt Rüdiger Sell. Allerdings gab es zwei Wermutstropfen. Und dazu zählte nicht der Regenschauer, der in Nortorf über die Traktoristen niederging. Aber die Männer waren vorbereitet, besonders jene, die auf ihrem Gefährt kein Dach über dem Kopf hatten: Schnell schlüpften sie in Regenzeug und Gummistiefel.

Präsentation der Sehestedter Traktoren.

In Krummesse machten sie bei einem Italiener Halt, ansonsten gab es einen Stopp, wenn sich ein Parkplatz dazu anbot. Ihn Lohmen wurden die Fahrer in der Jugendherberge untergebracht, direkt hinter der Festscheune. Mit ihren Traktoren waren sie eine Attraktion während der Feierlichkeiten. „Es war gut, dass wir unsere Kutsche mithatten“, erzählt Rüdiger Sell. Denn immer wieder kamen Kinder und baten „Fahrt ihr noch mal?“. Am Sonntag kutschierten sie dann Ukrainerinnen um den Lohmener See. Die Gemeinde hatte Flüchtlinge aus den umkämpften Gebieten aufgenommen.

Vor der Rückfahrt wurden die Traktoren am Lohmener Recyclinghof vollgetankt. Wieder fuhren zwei Trecker hintereinander, dazwischen gab es eine Lücke für überholende Autos. So eine Fahrt ist nicht ganz ohne. Davon konnte sich Sabine Sopha vom Sehestedter Redaktionsteam überzeugen. Eigentlich hatten sie und Wolfgang Henze die ÖlTimer begleiten wollen. Doch eine Erkrankung machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Das Video

Aber den ersten Kilometer durchs Dorf und über die Fähre nahm die Autorin hinter Gerd Thode auf dem roten Porsche-Trecker Platz. Schon der Aufstieg erfordert Gelenkigkeit. Und oben in luftiger Höhe werden Fahrer und Beifahrer ganz schön durchgeschüttelt. Auf diese Weise gut 260 Kilometer zurückzulegen, verdient Anerkennung.

Herzlicher Abschied Foto: Alexandra Koop

Auf der Rücktour kurz vor Neumünster passierte es dann. Bei einer Pause mitten im Wald klagte Bruno Dohrn über Übelkeit. Die ÖlTimer handelten sofort und riefen einen Krankenwagen. Der brachte den Patienten nach Bad Segeberg ins Krankenhaus. Herzinfarkt lautete die Diagnose. Inzwischen geht es dem Vorsitzenden der ÖlTimer wieder gut.

Bruno Dohrn ist wieder fit.

Das Fazit

Trotz dieses Zwischenfalls schwärmen die Sehestedter noch immer von den Feierlichkeiten.  „Was Lohmen da auf die Beine gestellt hat ist für uns eine Herausforderung“, sagt Torsten Jürgens-Wichmann. Denn zum 35-jährigen Bestehen der Partnerschaft in 2027 sind die Lohmener in die Kanalgemeinde eingeladen. Und dann wollen die Sehestedter beweisen, dass sie auch ein tolles Event auf die Beine stellen können.

Prinzessin gesucht!

Seit fünf Jahren agiert Sehestedt in der royalen Liga. Seitdem gibt es nicht nur eine Raps-, Kohl- oder Lamm-Königin in Schleswig-Holstein sondern auch eine Kanal-Königin. Die erste war 2017 Katrin Naeve. Und seit drei Jahren gibt es auch eine Kanalprinzessin. Denn die königlichen Aufgaben sind vielfältig und die Repräsentantinnen der Kanalgemeinde waren bisher jugendlich. So konnten sie sich die Arbeit teilen.

Momentan ist wieder Katrin Naeve die Königin. Sie hat die Gemeinde zum Beispiel auf der Grünen Woche in Berlin gut vertreten. Aber ihre Amtszeit geht im September zu Ende. Dann rückt Prinzessin Liesa Schäfer nach auf den königlichen Posten und es wird eine neue Prinzessin gekürt.

Bei der NOK Romantica, die in diesem Jahr am Sonnabend, 3. September, stattfindet, wird es so weit sein: Dann entscheiden die Sehestedter, wer ihre neue Prinzessin wird und „dann wird sie inthronisiert werden“, so Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann. Jetzt werden noch Bewerberinnen gesucht. Sie sollten mindestens 15, aber höchstens 30 Jahre alt sein. Es geht nicht darum, wer die Schönste ist. Die Bewerberinnen sollten stattdessen ein wenig über ihre Gemeinde wissen. Und Spaß daran haben, in einem schönen Kleid mit anderen Hoheiten und Politikern für Sehestedt zu werben.

Königliche Plaketten.

Von den zahlreichen Kontakten zeugen die vielen Sticker, die Katrin Naeve im Laufe ihrer „Amtszeit“ gesammelt hat. Und vielleicht werden einige andere Hoheiten bei der Romantica in Sehestedt dabei sein. „Unter anderem die Kohlkönigin aus Dithmarschen und die Rapskönigin aus Gettorf bekommen Einladungen zur Romantica“, verrät Torsten Jürgens-Wichmann.

Schriftliche Bewerbung bei Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann mit Foto und einem kurzen Schreiben über die Beweggründe. Bewerbungsschluss ist Montag, 15. August 2022.

Sehestedts erste und amtierende Kanal-Königin Katrin Neve mit Ehren-Bürgermeisterin Rita Koop.

Herzlich willkommen: Das Dorfmuseum ist wieder geöffnet

Lange war es still im Haus der Geschichte. Erst Corona und dann ein Wasserschaden. Darum war das Dorfmuseum lange geschlossen. Aber ab diesem Wochenende (9. und 10. Juli 2022) ist es wieder regelmäßig geöffnet.

In den Räumen oberhalb des Sehestedter Pastorats befindet sich eine kleine, aber feine Ausstellung zur Geschichte des Dorfes. Während der Corona-Einschränkungen war eine Öffnung kaum möglich. Das bedeutet aber nicht, dass der Förderverein untätig war. 

Wer jetzt auf die Homepage (Link) geht, wird sehen, dass sich einiges getan hat. Denn es gibt eine Arbeitsgruppe unter Professor Karl-Heinrich Pohl. „Unser Ziel es ist, das Museum digital und modern aufzustellen“, so der Historiker, der dafür mit der Arbeitsgruppe ein Konzept erarbeitet hat.

Info Tafel zum Nord-Ostsee-Kanal. Fotos: Sabine Sopha

Da ist als erstes die Homepage zu nennen. Mit professioneller Unterstützung von Regional Digital Schleswig-Holstein (Link) wurde eine neue Internetseite erstellt, die eng verknüpft sein wird mit den Hinweis-Steinen, die im Dorf verteilt sind. Sie sollen jeweils einen QR-Code erhalten, der die Nutzer dann auf kurze Texte der Museums-Page führt. 

Die ersten Texte sind bereits entstanden. Weitere werden folgen. Die Rubriken sollen dann um Hintergrund-Material ergänzt werden. So werden Interessierte auch außerhalb der Wochenend-Öffnungszeiten die Möglichkeit haben, sich einen Überblick zu verschaffen.

Es gibt noch viel zu tun. Etliche Kapitel des Dorfes müssen bearbeitet werden: der Kanal, die Kirche, die ehemalige Backstube und heutigen Naturfarben. Zudem warten zahlreiche Materialen darauf, digitalisiert und so einem breiten Publikum zugänglich gemacht zu werden – auch bei einem Besuch im Museum, die Hardware dafür ist bereits vorhanden. Wer Interesse hat, ist bei der Arbeitsgruppe herzlich willkommen.

„Wir können Verstärkung gebrauchen – Menschen, die gerne mit anderen schnacken, die selber mehr über ihr Dorf erfahren möchten und dann Wissen weitergeben“, sagt Alexandra Koop, Vorsitzende des Fördervereins. Es werden auch Leute benötigt, die an den Wochenenden während der Öffnungszeiten anwesend sind und Fragen beantworten.

„Das Dorf hat eine abwechslungsreiche und interessante Geschichte“, so Sabine Sopha, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. „Es gibt viele Details zu entdecken – unter anderem auf den historischen Aufnahmen, die das Museum besitzt“. Diese müssen zum Beispiel nach Themengebieten sortiert und digitalisiert werden.

Wer mitarbeiten möchte, kann sich an Alexandra Koop (alexandrakoop at web.de) oder Karl-Heinrich Pohl (pohl at histosem.uni-kiel.de) wenden.